Es gibt Begriffe, die kommen und gehen. Hell leuchten sie am Wörterhimmel und verglühen bald wieder: flinke Modeparolen mit kurzer Karriere. Neu aufgetaucht ist der Ausdruck der Resilienz – als sprachlicher Reflex auf aktuelle Krisen?
Die Schweizer Bevölkerung wächst stark und gleichzeitig nimmt die Wohnbautätigkeit ab. Das führt dazu, dass Wohnraum knapp wird. Marktteilnehmer und Experten diskutieren am NZZ-Roundtable darüber, was schief läuft, und wie man Gegensteuer geben könnte. Auszüge: "Damit der Wohnungsmarkt funktioniert, müssen Bevölkerungswachstum und Wohnungsbau die gleiche Dynamik haben.", "Schuld daran ist auch das Mietrecht: Es führt generell dazu, dass die Leute ihre Wohnungen möglichst nicht verlassen, weil die Bestandesmieten deutlich tiefer sind als die Angebotsmieten. Wer nach 20 Jahren aus einer 4-Zimmer-Mietwohnung in eine 2-Zimmer-Wohnung zieht, zahlt oftmals mehr Geld für weniger Wohnraum." , "Wir haben den Wohnungsmarkt komplett totreguliert. Mietrecht, sinnlose Bauvorschriften, immer länger werdende Baubewilligungsverfahren, eine Verdichtung, die überhaupt nicht funktioniert. Und gleichzeitig keine Bereitschaft, auch nur einen Quadratmeter Bauland neu einzuzonen."
Die Welt braucht keine neutrale Schweiz mehr. Unser Land wird sich dieser Tatsache so lange als möglich verschliessen. Dabei könnte die Schweiz mit einer Justierung ihrer Aussenpolitik Freiräume gewinnen und ihre Interessen viel wirksamer verfolgen. Guter Artikel Richtung Bündnisfreiheit. Auszüge: "Zum einen leidet diese Debatte an einem verengten Blickwinkel - sieht man von der unbedeutenden Minderheit der Befürworter eines Nato-Beitritts ab, wird die Neutralität als Grunddogma in der Schweiz kaum infrage gestellt. Es dominieren zwei Lager, vereinfacht gesagt: die Fundamentalisten und die Schlaumeier. ... Die Schweiz tut so, als sei ihre Neutralität primär eine interne Angelegenheit. ... Eines ist klar: Die Neutralität hat ihre ursprüngliche Raison d’être längst verloren. Sie war drei Jahrhunderte lang ein segensreiches Mittel, um die Eidgenossenschaft vor dem Zerfall zu bewahren. Innere Gegensätze - zwischen katholischen und reformierten Orten, zwischen Konservativen und Liberalen und zuletzt im Ersten Weltkrieg zwischen Romands und Deutschschweizern - drohten das Land immer wieder zu spalten. Das Korsett der Neutralität verhinderte, dass äussere Konflikte die Eidgenossenschaft vollends zerrissen."
Parolen und Wahlempfehlungen für die kommenden Urnengänge. Denken Sie beim Ausfüllen des Stimmzettels an den Schweizer Schriftsteller Meinrad Inglin in Schweizerspiegel: «Die Schweiz ist ein Land für reife Leute und kein Tummelplatz für Unmündige!» Es gibt also zwei egoistische Einstellungen zu Abstimmungen, die Gift für unsere wertvollen Volksrechte sind: a) «Profitiere ich von der Vorlage?» bzw «Ich benutze das selber auch – deshalb bin ich dafür, dass andere mitzahlen.» b) «Ich brauche das selber nicht – das kann man ruhig verbieten.»
Nicht nur im Fall der Credit-Suisse-Rettung sind staatliche Gelder heikel. Der Bund leistet sich viele fragwürdige Ausgaben, wie ein Subventionsbericht des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik zeigt. Wo könnte gespart werden?
Die Rettung der Credit Suisse wird als weiterer Beleg für das Versagen des Kapitalismus herangezogen. Das Credit Suisse-Debakel dient vielen Antikapitalisten dazu, die Schuld auf die liberale Marktwirtschaft zu schieben. Doch beim heutigen Finanz- und Geldsystem haben wir es mitnichten mit einem kapitalistisch organisierten System zu tun. Dieses kann folglich auch nicht die Ursache für das grandiose Scheitern der Credit Suisse sein. Der Kapitalismus ist ein System, in welchem Privateigentumsrechte geschützt sind. Es zeichnet sich durch freiwillige Vertragsvereinbarungen zwischen Marktakteuren aus. Der Staat mischt sich nicht in diese privaten Beziehungen ein. Diese Definitionskriterien sind bei der CS-Krise alles andere als erfüllt.
Die Ernährung ist zum Spielball der Politik geworden. Neuester Ausdruck davon sind geplante Werbeverbote für Süssigkeiten in Deutschland und in der Schweiz. Doch der Staat sollte sich in Ernährungsfragen auf eine viel bescheidenere Rolle beschränken.
Der globale Temperaturanstieg erhöht die meteorologischen Risiken. Doch wer alle ungewöhnlichen Umweltphänomene der Erderwärmung zuschreibt, nimmt in Kauf, dass manche Menschen kopflos reagieren.
Die EU verhängt einen Klimazoll bei der Einfuhr einiger emissionsreicher Rohstoffe und Produkte. Ausserhalb Europas regt sich Widerstand. Doch dass der Zoll andere Länder aufschreckt, ist Teil des Programms. Kommentar Luchsinger: das ist eine zentral wichtige Entwicklung in der realen Klimapolitik. Man muss strengstens beobachten, dass nicht übers Ziel hinausgeschossen wird und tatsächlich Protektionismus gemacht wird, der nichts mit berechtigter Klimapolitik zu tun hat.
Keil schlägt vor, dass nur diejenigen an Universitäten eingeladen werden sollten, die sich an die Tugenden des wissenschaftlichen Diskurses halten. "So einig man sich sei, dass Rassismus oder Antisemitismus an einer Universität nichts zu suchen haben, so kontrovers sei oft die Beurteilung von Einzelfällen. ... Die Diskussion schwieriger, schmerzhafter, verstörender Positionen auszuklammern, hiesse nicht zuletzt, sich der Aufgabe zu verweigern, sich mit diesen Haltungen auseinanderzusetzen. ... Dazu gehöre unter anderem das Bestreben, die Wahrheit zu suchen und Argumente nicht bewusst zu verzerren oder zu verfälschen, Belege und Gegenbelege zuzulassen, beim Punkt zu bleiben und nicht einfach das Thema zu wechseln, dem Gegenüber nicht das Wort im Mund umzudrehen, auf Kritik zu reagieren und auf Rechthaberei zu verzichten. Diese Diskursnormen mit ihren Diskurstugenden, fasst Keil unter dem Begriff der intellektuellen Redlichkeit zusammen."
Man sei gegenüber der Credit Suisse an die Grenzen dessen gegangen, was für die Schweizerische Nationalbank (SNB) noch zulässig sei, sagt SNB-Präsident Thomas Jordan. Eigentlich ist sie überschritten worden. "In Erinnerung bleiben wird aber, dass die SNB bisweilen ihre Prinzipien hintanstellt, wenn es hart auf hart geht. Das führt zu Fehlanreizen. Denn wozu sollen Banken ausreichende Sicherheiten halten, die sie notfalls für Liquidität hinterlegen können, wenn nun jedermann weiss, dass solches Geld im Ernstfall auch ungesichert fliesst? Was einmal geschah, so die Erwartung vieler Banken, dürfte auch ein zweites oder drittes Mal möglich sein." und "Die eigenen Prinzipien und das Gebot einer klaren Trennung von Geld- und Finanzpolitik hätte sie aber nicht opfern dürfen. Für Darlehen ohne Sicherheiten hätte aus ordnungspolitischer Sicht vollumfänglich der Bund garantieren müssen. Dass er das nicht wollte, ist verständlich, weil der Rückgriff auf die SNB die Kosten des CS-Deals zu kaschieren hilft. Das nützt aber nur dem Bundesrat. Für die Nationalbank ist das weitreichende Zugeständnis ein Sündenfall."
Es ist nicht überliefert, dass sich der Urvater der Nationalökonomie je irgendwo angeklebt hätte, und doch werden es am Ende seine Erkenntnisse über Märkte sein, die klimaneutrales Wirtschaften möglich machen. Der marktbasierte Kern der europäischen Klimapolitik ist der Emissionszertifikatehandel. Wie oft wurde er für tot erklärt und wie schwer wird er immer noch absichtlich missverstanden! Nein, er pflanzt keine Bäume im brasilianischen Regenwald. Und nein, er ist auch kein Ablasshandel für die Reichen. Vielmehr hat er die Treibhausgasemissionen in der EU seit 2005 um 37 Prozent reduziert. Wo die Mitgliedstaaten selbst herumgedoktert haben, waren es nur 13 Prozent.
Es geht um ordnungsphilosophische Grundorientierungen, um Ökonomie und Politik und um freundschaftliche Gemeinschaftsbildung. Die Sommerakademie ist eines unserer wichtigsten Bildungsangebote für den liberalen Führungsnachwuchs: Philosophie, Politik, Ökonomie. Debatten, Vorträge, Planspiel. Debattentraining, Interviewtraining, Schreibtraining. Unternehmer, Journalisten, Politiker. 12 Denker der Freiheit. In unserem Alltag spielen wirtschaftliche Zusammenhänge eine sehr große Rolle - doch wieviel verstehen wir wirklich davon? 30. Juli bis 4. August 2023 im schönen Landhaus Adlon am Lehnitzsee bei Potsdam.
Für alle auftretenden Probleme wird heute immer der gleiche Sündenbock verantwortlich gemacht: der Kapitalismus mit seinen freien Märkten. Diese Märkte würden im grossen Stil versagen, wenn man sie sich selbst überlassen würde, heisst es. Es kämen dabei nicht jene Ergebnisse heraus, die für die Menschen vorteilhaft seien. Solches Marktversagen gelte es deshalb durch staatliche Interventionen zu «korrigieren». Bei genauem Hinsehen entpuppt sich der Begriff aber als geschickte Floskel zur Durchsetzung von Eigeninteressen. Bemerkung Luchsinger: im Umgang mit solchen Egozentrikern empfehle ich immer den "Ärztetest": würde die Person auch so undifferenziert argumentieren, wenn es nicht um die Umwelt oder Armut ginge, sondern sie selber eine potentiell lebensbedrohliche Krankheit hätten (Krebs, Herzprobleme) und es um deren Behandlung ginge?
Sehr gute, sachliche Einordnung mit berechtigter Sympathie für's Problem: Klimaproteste sind symbolische Politik - sie werden die Welt nicht retten und keine neue Gesellschaft formen. Auch wenn die Proteste folgenlos bleiben, so bestätigt man sich doch eigenständiges Handeln, Selbstverwirklichung: Klimaprotest ist ein Identitätsangebot.
Ausgezeichnete Konferenz; Hauptredner Charles Goodhart: «Inflation: The relative role of demographics and central banks» und Ernst Baltensperger: «Die Verantwortung der Zentralbanken für Preisstabilität», sehenswert!
Die Schweiz hat eine liberale Tradition, die allgemeinen Wohlstand, persönliche Selbstverwirklichung und breite gesellschaftliche Zufriedenheit ermöglicht hat. Gerade auch liberales Gedankengut hat die Schweiz erfolgreich gemacht, indem es den staatlichen Einfluss in Grenzen gehalten, die politischen Machtansprüche zurückgebunden und individuelle Freiheiten gefördert hat. Mehr denn je wird die Schweizer Gesellschaft heute allerdings durch staatliche Zwänge unter Druck gesetzt, die der Bevölkerung Vorgaben und Gehorsam aufzwingen. Dieses kollektivistische Gedankengut widerspricht dem hergebrachten liberalen Individualismus und führt absehbar zu einer Vernichtung des Schweizer Wohlstandes. Eine Besinnung auf die traditionellen Werte des Liberalismus tut also Not. An diesem Kongress wollen wir dies vor allem im Hinblick auf die Themenaspekte Geld, Energie und Medien tun.
Der Königsweg der globalen Abwicklungsfähigkeit einer Grossbank sollte nicht vorschnell aufgegeben werden. Erweist er sich in der Analyse aber als nicht umsetzbar, dann sollte man nicht zögern, die UBS über Regulierungen deutlich risikoärmer zu machen. Bemerkung Luchsinger: es gilt hier nach Charles Secrétan (1815 - 1895): «Man kann nicht unvermittelt das ‘Laissez-faire’ fordern in Situationen die nicht das Resultat des ‘Laissez-faire’ sind.» Sinnvoller Grundsatz, wenn eine Situation durch unliberale Politiken bereits völlig verfahren ist (zB Selbstbedienungsladen Gesundheitswesen oder eben hier instabile weltweite Finanzarchitektur).
Unzählige staatliche Hilfsinterventionen, Rettungspakete und Nachhaltigkeitsprogramme haben in den letzten Jahren eine schuldenfinanzierte Wohltätigkeit geschaffen. Sie ist nicht die Lösung, sondern der Ursprung der Krisenanfälligkeit. Wer in jener Generation, die auf Kredit lebte, den «Konsumismus» kritisierte, sah das Problem selbstredend im Kapitalismus. In Wirklichkeit ist das Gegenteil wahr. Denn Kapitalismus beruht auf produktiver Arbeit und Sparen («Konsumverzicht»), das in erster Linie nichts anderes als Investieren privaten Eigentums auf eigenes Risiko ist – mit der Hoffnung auf Gewinn durch Wertschöpfung, die alle besserstellt. Dies aber ist das Gegenteil eines Lebens auf Kredit.
Die Neutralität ist nicht einfach ein verstaubtes Dogma. Eine glaubwürdige Neutralitätspolitik ist vielmehr wesentlicher Bestandteil unserer Identität. Die Neutralität ist nicht einfach ein verstaubtes Dogma. Sie ist ein tragendes Element des zur Zeit des Kalten Krieges entwickelten aussenpolitischen Viersäulenprinzips – «Neutralität, Solidarität, Disponibilität und Universalität». Wer auch heute eindeutig für die dauernde und bewaffnete Neutralität ist, darf und muss sich klar von naiven Putin-Verstehern abgrenzen.
Die Debatte um den Klimawandel wird hysterisch geführt. Wo Klima-Aktivisten das Ende der Zeiten beschwören und sich auf Strassen ankleben, werden sie von ihren Gegnern als «Klima-Terroristen» gebrandmarkt. Zielführend ist diese Moralisierung so oder so nicht. Klimawandel, Klimakrise, Klimakatastrophe: Eine genauere Betrachtung dieser unterschiedlichen Begriffe ist keine semantische Nebensächlichkeit, denn schliesslich wird unser Handeln wesentlich von solchen Begrifflichkeiten bestimmt.
Es rächt sich, dass die Schweiz ihr Neutralitätsverständnis nur ungenügend den neuen Realitäten angepasst hat. Wir müssen dafür sorgen, dass sich das Bild des egoistischen Sonderlings nicht verfestigt.
Ähnlich wie die Forderung, doch jetzt endlich die Noten in der Schule abzuschaffen, gelingt es dem Begehren nach Abschaffung der Hausaufgaben regelmässig, in die Medienlandschaft zu gelangen. Auffallend dabei, mit wie wenig Kenntnis über dieses Thema gestritten wird. Condorcet-Autor Alain Pichard über ein Ritual, das an Öde kaum zu überbieten ist.
Mit der Pandemie und der Teuerungswelle hat die staatliche Hilfsbereitschaft besorgniserregende Ausmaße angenommen. Die helfende Hand des Staates ist bereits da, bevor nach ihr gerufen wird. Statt sich auf die einkommensschwachen Haushalte zu konzentrieren, werden so gut wie alle für bedürftig erklärt. Diese Arbeit beschäftigt sich mit der Frage, wie die Fördertätigkeit des Staates auf ein vernünftiges Maß zurückgefahren werden könnte. Damit künftig vor allem jenen geholfen werden kann, die tatsächlich Hilfe brauchen.
Der Historiker Marco Jorio erklärt, wie die schweizerische Neutralität entstand und sich immerzu den Zeitverhältnissen anpasste. Um dem Land zu dienen, wurde die Neutralität stets neu erfunden. Die Neutralität ist ein wandelbares Konzept, und sie diente immer der Sicherung der eigenen staatlichen Existenz und Sicherheit. Nach und nach aber erkannten sie (die Eidgenossen), dass es für sie überlebensnotwendig war, im europäischen Ringen, vor allem in den beständigen Kriegen ihrer Nachbarn, abseitszustehen. Die Väter der Bundesverfassung von 1848 lehnten die Aufnahme der Neutralität in die Zweckbestimmungen des neuen Bundesstaates ab. Die Neutralität sei «kein konstitutioneller und politischer Grundsatz», man könne nicht wissen, ob dieser Grundsatz «im Interesse der eigenen Selbstständigkeit verlassen werden müsse». Interessanter Übersichtsartikel, der mit ein paar angenehmen Mythen der Vergangenheit aufräumt.
In Zürich zeigt sich gerade: Liberale Demokratien bekunden Mühe, jene Strömungen politisch zu integrieren, die ihre Institutionen infrage stellen. Damit schwächen sie sich selbst. Das Weghören ist ein strategischer Fehler der Mehrheitsgesellschaft. Statt mit der Fundamentalopposition im Dialog zu bleiben – so nervtötend es sein mag –, schickt man sie zurück ins Paralleluniversum der sozialen Netzwerke. Man mag sonst zwar keinen Konsens finden, aber ein Bewusstsein für die Differenzen. Das ist nicht nichts. Der Philosoph Michael Schmidt-Salomon hat dies im Kontext der Islamismusdebatte überzeugend dargelegt. Zugleich hat er ein Missverständnis ausgeräumt: Nicht alles, was wir tolerieren müssen, müssen wir auch akzeptieren. Es ist nicht verboten, einer Wahnidee anzuhängen – aber wer dies tut, muss hinnehmen, dass ihm mit aller Schärfe widersprochen wird. Selbst, wenn er dies als beleidigend empfindet. Die «zivilisierte Verachtung» ist in solchen Fällen sogar Pflicht.
Fast alle (auch solche, die sich selbst gern als liberal bezeichnen), vertreten heute die Ansicht, dass der Staat, wenn schon nicht für totale Gleichheit, so doch immerhin für Chancengleichheit zu sorgen habe. Doch was, wenn wir feststellen müssten, dass Chancengleichheit ein Ding der Unmöglichkeit ist und schon gar nicht vom Staat hergestellt werden kann? Bemerkung Luchsinger: Private Organisationen können sich gerne mit ihren eigenen Mitteln für mehr Gleichheit und Gerechtigkeit einsetzen, was auch immer sie darunter verstehen. Sie dürfen dort ihre Werturteile bilden und einsetzen, wie auch immer diese sind. Die Frage nach sozialer Gerechtigkeit wollen wir also privat-individuell freiwillig und nicht staatlich-kollektiv mit Zwang lösen!
Putins Vernichtungskrieg gegen die Ukraine erweist sich für die Linke als ideologische Nagelprobe. Kann man hier wirklich pazifistisch sein? Einerseits ergreift man habituell Partei für die Schwachen dieser Welt, anderseits ist da eine alte Solidarität mit «Sowjet-Russland». Analyse einer grossen Verwirrung. Bemerkung Luchsinger: Der kleine Seitenhieb gegen Christoph Blocher ist inhaltlich falsch, im Kontext deplaziert und einer nicht notwendigen, falschen Ausgeglichenheit geschuldet. Herr Misik kennt die schweizerischen Verhältnisse offenbar nur aus linken Zerrbildern und erliegt in dem Punkt genau dem gleichen Fehler, den er im gesamten Text sonst gekonnt anprangert. Trotzdem sehr lesenswert!
Die Bevölkerung der Schweiz wächst seit Jahren rasant. Umstritten bleibt, wie lange das so weitergehen kann und ob die hohe Zuwanderung ein Fluch oder ein Segen ist. Die zwei Schweizer Ökonomen Christoph Schaltegger und Boris Zürcher im Streitgespräch.
Wohnungsnot? «Gibt es noch nicht», sagt der Experte Marco Salvi und verrät, in welcher Metropole die Immobilienpreise seit dreissig Jahren stabil sind. «Der Mieterverband hat einen falschen Namen, er müsste eigentlich Altmieterverband heissen. Er vertritt bloss jene Mieter, die schon eine Wohnung haben.»
Extreme Positionen in der Klima- oder der Geschlechterpolitik sind eine Gefahr. Sie können aber eine Chance darstellen, wenn es gelingt, ihre Kerngedanken politisch zu integrieren. Ganz nach dem Vorbild des Apostels Paulus: «Prüft alles und behaltet das Gute.» (Thessalonicher 5,21)
Wer als Journalist vom Staat Geld nimmt, schaufelt dem Journalismus das Grab [Fatina Keilani in NZZ]
Ohne Geld gibt es keinen Journalismus. Mit Geld an der falschen Stelle aber auch nicht. Dass sich Journalisten auch und besonders des öffentlichrechtlichen Rundfunks seit Jahren von der (deutschen) Bundesregierung für Dienstleistungen bezahlen lassen, wie jetzt bekanntwurde, ist mehr als kritikwürdig. Das wirft grundlegende Fragen auf: Was ist Journalismus, und warum ist es wichtig, darüber zu reden? Berühmt wurde der Satz von Hanns Joachim Friedrichs, wonach man einen guten Journalisten daran erkenne, dass er sich mit keiner Sache gemeinmache, auch nicht mit einer guten.
Forschung und Wissenschaft bringen immer weniger bahnbrechende Erkenntnisse hervor. Das Forschungsmanagement ist längst zum Selbstzweck geworden – auf Kosten der Innovationskraft. Wissenschaft braucht wieder mehr Freiheit.
In den gescheiterten und noch existierenden Experimenten des real existierenden Sozialismus wurde der Staat jeweils immer totalitärer. Die Bereitschaft zur mitmenschlichen Hilfe und zur Hilfe zur Selbsthilfe nimmt in diesen Systemen der Zwangsumverteilung ab. Politik, Religion und Moral werden heute immer sorgloser miteinander verknüpft. Wenn Zwang, Solidarität, Sympathie und Liebe nicht mehr klar voneinander unterschieden werden, verschwinden auch die damit verknüpften persönlichen Verantwortlichkeiten in einem kollektiven Einheitsbrei.
Aktuelle Wirtschaftsdaten verheissen nichts Gutes: Die Furcht vor einem grösseren wirtschaftlichen Abschwung ist gross. Das scheint jenen gerade recht zu kommen, die das Wirtschaftswachstum ohnehin staatlich bremsen und begrenzen wollen. Denn Wirtschaftswachstum – so die Argumentation – schade Mensch und Umwelt gleichermassen. Ewiges Wachstum sei ohnehin unmöglich. Doch stimmt das?
Die Fixiertheit auf die in Franken und Rappen gemessene Ungleichheit versperrt den Blick auf das Wesentliche. Unsere Konzentration auf die Ungleichheit, die in Franken und Rappen ausgedrückt wird, negiert oft das, was viel wichtiger ist: was wir mit diesem Geld kaufen können. Jeff Bezos, CEO von Amazon, mag zehn Millionen Mal reicher sein als wir, aber ist er damit wirklich zehn Millionen Mal besser dran als wir? Überfällige Korrektur einer überholten Sichtweise, sehr lesenswert!
Die Personenfreizügigkeit mit der EU hat in den vergangenen Jahren vor allem die Schweizer Altersvorsorge gestützt. Auf längere Sicht ist indessen zu beachten, dass die Einwanderer von Nettozahlern zu Nettoempfängern werden.
Die deutsche Bevölkerung würde ohne Zuwanderung seit Jahren schrumpfen, was die Renten- und Krankenversicherung stark belasten würde. Zugleich sind aber überdurchschnittlich viele erwerbsfähige Ausländer auf Hilfe angewiesen. Wie sieht die Gesamtbilanz aus?
"Gedichte, Theaterstücke und Literatur sind eine wichtige Lebenshilfe. Sie erlauben es, Erlebnissen, die uns im Kern unserer Existenz treffen, einen Sinn abzuringen." Ein überzeugendes Plädoyer gegen den Zeitgeist und für eine umfassende Bildung!
In der Regel (mit Ausnahmen) gibt es jeden ersten Mittwoch im Monat ab 1800 in der Linde Oberstrass (Universitätstrasse 91, Zürich) den «Liberalen Stamm Zürich». Eingeladen wird von mir, Christoph Luchsinger «Luchs», und Peter Kuster per Email. Bei gemeinsamem Speis und Trank (jede/jeder zahlt selber) wird über Grundsatzfragen und Tagesaktualitäten aus dem In- und Ausland diskutiert. Die Teilnehmenden sind Liberale aus den Parteien SVP, FDP.Die Liberalen, Die Mitte und deren Jungparteien. Dazu Mitglieder von Think-Tanks, Forschende, Unternehmerinnen und Unternehmer, Parteiungebundene, die schreibende Zunft.
Anhänger von Ex-Präsident Bolsonaro haben in Brasiliens Hauptstadt Regierungsgebäude gestürmt. Das erinnert an den Sturm auf die Bastille, auf das Winterpalais – oder auf das Capitol in Washington. Ein Umsturz gelingt aber kaum, wenn er nur auf einer frustrierten Volksmasse basiert. Was macht eine Revolution erfolgreich?
Österreich ist eine kleine, offene Volkswirtschaft, die den Großteil ihres Wohlstands jenseits der Staatsgrenzen erwirtschaftet. Dass Freihandel grundsätzlich eine gute Sache ist, dürfte bei der österreichischen Bevölkerung noch nicht angekommen sein. So geht aus der letzten Eurobarometer-Umfrage hervor, dass hierzulande fast ein Viertel der Befragten überwiegend Negatives mit dem Thema „Freier Handel“ verbindet. Nur in Frankreich ist man noch skeptischer.
Geht es darum, die Schweizer Wirtschaft zu loben, versäumt es kein bürgerlicher Politiker, unseren liberalen Arbeitsmarkt zu erwähnen. Und doch: Im Jahr 2022 entspricht der Mythos eines minimal regulierten Arbeitsmarktes immer weniger der Realität. Mittlerweile unterliegen fast 60% der Schweizer Arbeitsverträge einer Mindestlohngrenze. Innerhalb von 15 Jahren hat sich die Anzahl Arbeitnehmender, die einem Gesamtarbeitsvertrag (GAV) unterstellt sind, mehr als verdreifacht. Über die tripartite Kommission des Bundes konnte die Politik ihren Einfluss auf die Lohnbildung stark ausbauen. Trotz sinkender Mitgliederzahlen hat auch der Einfluss der Gewerkschaften stark zugenommen. Hinzu kommen die im Rahmen der Personenfreizügigkeit eingeführten flankierenden Massnahmen (FlaM) und neue kantonale Mindestlohnbestimmungen
Ursachen und Folgen der Ergebnisse des IQB-Bildungstrends 2021 und deren Bedeutung für die gymnasiale Bildung (IQB = Institut zur Qualitätsentwicklung im Bildungswesen). Wir bringen eine kritische Zusammenfassung der aktuellsten Leistungserhebung in den unteren Klassen der deutschen Volksschule. Autor ist der Kompetenzkritiker, Autor und Professor Hans-Peter Klein, den wir im Condorcet-Blog schon öfters lesen durften. Hans-Peter Klein ist auch Mitglied der Gesellschaft für Wissen und Bildung, die mit unserem Blog verbunden ist.
In der Schweiz ist der gesamtwirtschaftliche Kuchen in den vergangenen drei Jahrzehnten beeindruckend schnell angewachsen. Es kann denn auch in der Schweiz weder von Wachstums- noch von Produktivitätsschwäche die Rede sein – im Gegenteil.
Mit Beginn des Jahres wurde die kalte Progression abgeschafft. Zwei Drittel der Einnahmen durch diese schleichende Steuererhöhung fließen künftig automatisch zurück an die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Das verbleibende Drittel können die Regierungsparteien je nach politischer Schwerpunktsetzung verteilen. Was die Abschaffung der kalten Progression heuer im Detail bringt, zeigt eine Berechnung der Agenda Austria.
Die Zeichen zwischen Chinas Parteidiktatur und dem freiheitlichen Westen stehen politisch auf Sturm. Angesichts der traumatischen Erfahrungen, die man mit Russland gemacht hat, will man sich aus einer symbiotischen Abhängigkeit befreien. Leicht wird das nicht.
In verschiedenen autokratisch regierten Ländern geht die Bevölkerung derzeit auf die Strasse und macht ihrer Wut über die repressive politische Führung Luft. Optimisten meinen, 2022 sei das Jahr, in dem die Menschheit sich endlich von Diktaturen befreie. Doch ganz so einfach ist es nicht, ein autokratisches Regime zu Fall zu bringen. Entscheidend sind: 1. Friedlichkeit (sonst hat es das Regime einfach), 2. Legitimationsverlust (Modell "Repression als Preis für Wohlstand" - und Wohlstand bleibt aus), 3. Umdenken der Eliten (optimal gibt es Exit-Möglichkeiten für die (regimetreuen) Eliten (zur Opposition/Auswanderung)), 4. Breite Basis, 5. Kipppunkt von etwa 3.5 % Mobilisierung. Falls erfolgreich, beginnt danach die harte, jahrzehntelange Knochenarbeit innerhalb der Demokratie!
Ende jeden Jahres lesen oder wenn man eine wichtige Vorlage analysieren muss.
Autokraten sind gut für die Entwicklung? Dieser Mythos hat sich endgültig erledigt. Der «starke Mann» fasziniert: Er gilt als anpackend und fähig, kraft seiner Taten. Dabei versteckt er sich meist hinter einer Fassade der Manipulation und Verlogenheit. Dies zeigt auch die Beleuchtung autoritärer Länder in der Nacht. Diese Systeme sind deshalb fragil.
Die Krankenkassenprämien eskalieren, was angesichts der massiven Fehlanreize unseres teilverstaatlichten Gesundheitswesens nicht überraschen darf. Das wird immer so weitergehen, bis das System letztlich nicht mehr finanzierbar sein wird. Es sei denn, wir stellen die Weichen grundlegend neu. Ein Lösungsvorschlag.
Der Erfolg der MPS besteht darin, die Teilnehmer nicht hinter einer Mission vereinigen zu wollen. Wichtiger ist die gemeinsame Vision. Ihr Name ist die Bezeichnung eines Ortes. Ihre Gründer haben sich beinahe nicht auf ihren Zweck verständigt. Seit ihrer Konstituierung hat sie keine weiteren Erklärungen abgegeben oder Positionen bezogen. Bei der Mont Pèlerin Society (MPS) sind dies Zeichen der Stärke. Heute funktioniert sie als Vernetzungsplattform für Liberale. Vertreter diverser Strömungen des Liberalismus - von Anhänger der Österreichischen Schule über Vertreter des Ordoliberalismus, des Monetarismus und der neuen Institutionenökonomik bis hin zu Objektivsten - treffen sich in der MPS. Sie diskutieren, tauschen sich aus, knüpfen Kontakte, erleben Gemeinsames und können damit intellektuelle und emotionale Ressourcen für ihr jeweiliges liberales Wirken generieren.
Dass ein reiner Kapitalismus nicht funktionieren würde, ist ein Klischee, das sich hartnäckig hält. Es brauche den Staat, der die Wirtschaft in die richtigen Bahnen lenke und öffentliche Güter zur Verfügung stelle, heißt es. Ein planloser Markt würde die Gesellschaft aufgrund von „Marktversagen“ nicht ausreichend mit diesen wichtigen Gütern versorgen.
Es muss heute leider begründet werden: gute Literatur (also mehr als nur Fachliteratur) ist für Leute, die etwas damit anfangen können, kostenlose Lebenserfahrung. Im «Untertan» erfahren Sie nicht nur etwas über das Wilhelminische Zeitalter, Burschenschaften, das Leben hinter den Kulissen und das Leben von damals. Sie lernen viel über Menschen, genauer: den Möglichkeitsraum der Menschen. Noch nie hat ein einziges Buch derart gründlich unechte Autoritäten blossgestellt. Heinrich Mann nannte das Buch auch «Geschichte der öffentlichen Seele unter Wilhelm II». In diesem «Entwicklungsroman eines Obrigkeitshörigen» wird Diederich Hessling porträtiert, ein selbstgefälliger und -genügsamer Mensch, für den die richtige Gesinnung und nicht die richtige Handlung zählt (Gesinnungs- statt Verantwortungsethik, diesmal zur Rechten; der alte Buck steht dagegen für resultatorientierte Verantwortungsethik).
Aus der Leidenschaft für die Welt entstünde die Leidenschaft fürs Pädagogische, meinte die Politphilosophin Hannah Arendt. Diese humane Energie kann schulisch viel bewirken. Sie generiert eine Haltung jenseits der Erledigungsmentalität. Auszüge: "Im Handeln ist das Wie stärker als jedes Was", "Wer die Verantwortung für die Welt nicht mitübernehmen will, …darf nicht mithelfen, Kinder zu erziehen."
Mit welchen ökonomischen und politischen Massnahmen kann das Ziel des Übereinkommens von Paris erreicht werden? Ideen gibt es viele – vom Veggie-Burger bis zum Verbot von Flugreisen. Doch leisten alle Regulierungen und Fördermassnahmen, Subventionen und Verbote einen wirkungsvollen Beitrag für den Klimaschutz? Die Avenir-Suisse-Studienautoren Patrick Dümmler und Lukas Rühli zeigen auf, wie eine wirkungsvolle Klimapolitik aussehen sollte: zurückhaltende Regulierung im Verbund mit einer konsequenten Bepreisung des Treibhausgasausstosses.
Fossile Kraftwerke sollen den Winter und die Energiewende retten. Dies unterhöhle den Klimaschutz, heisst es entsetzt. Die Lösung: man unterstellt die Reservekraftwerke dem Emissionshandelssystem der EU, bei dem auch die Schweiz mitmacht. Was heisst das? Für jede Tonne CO2, die diese fossilen Kraftwerke ausstossen, gilt es, am Emissionsmarkt ein Zertifikat zu kaufen, das derzeit fast 100 Euro kostet. Die Bepreisung von CO2 verschafft emissionsarmen Energien wie Wasser, Wind, Sonne und Kernkraft gegenüber Kohle und Gas somit einen Vorteil. Aus dieser Warte sollte man solche Kraftwerke stets produzieren lassen, wenn es sich für die Produzenten lohnt – und nicht nur im Fall von «ausserordentlichen Knappheitssituationen»
Das Team Freiheit setzt sich für eine freie Schweiz und die Einhaltung der Grundrechte ein. Wir betreiben eine Demokratieplattform und unterstützen freiheitliche Anliegen. Unsere Vision ist eine Welt, in der Menschen in Städten und auf dem Land frei und unabhängig leben können. Wir möchten Lebensbedingungen schaffen, welche die Bürokratie der Schweiz minimiert, unnötige Kosten dem Bürger erspart bleiben und das Volk schlussendlich das letzte Wort in politischen wie auch gesellschaftlichen Themen besitzt. Wir arbeiten auf ein klares Ziel hin: eine schweizweit bessere Lebensqualität in Hinblick auf gesellschaftliche Entwicklungen für Menschen in allen Lebensräumen
Viele Bürgerinnen und Bürger haben genug: vom ausufernden Staat, seinen Steuern, seinen Regeln, von der Bürokratie. Wutbürger treten auf. Die Schraubstellen dieser Macht sind aber klar benennbar: Die Parteizentralen bestimmen heute in Westeuropa die Regierungen, sie beherrschen die Parlamente, deren Minister setzen die EU-Regeln und führen sie, zurück im Land, als unausweichlich durch. Die Gewaltenteilung kam abhanden. Die Notenbanken stützen die Schuldenwirtschaft der Staaten durch Geldschöpfung, sie dispensieren die Politiker vom Sparen. Schritt für Schritt bauten sich Regulierungen im Alltag auf, die bereits an die Endzeit gescheiterter Imperien erinnern. Die Freiheit ging in der Geschichte oft verloren. Diesmal aber gibt es Lösungen zum Rückbau, die in einigen Staaten schon erprobt wurden. Beat Kappeler zeigt in diesem Buch konkreter als übliche Klagende oder Populisten links und rechts, wie wir die Freiheit zurückgewinnen können.
Weshalb sind Zentralbanken schachmatt, warum steht der Euroraum noch schlechter da als die Schweiz und weshalb hilft die expansive Geldpolitik in erster Linie den Vermögenderen und schadet den weniger Vermögenden. Highlight aus 11 Minuten: Liberale Kritik an der Geldpolitik: "Die Reichen werden aktuell tatsächlich, in diesem Ausmass unverdient, immer reicher - aber wegen des Geldsozialismus!" und "Neue Technologien und die Globalisierung hätten eigentlich auf breiter Front Preissenkungen zugunsten der Konsumenten zur Folge haben müssen. Die inflationäre Geldpolitik hat dann diese indirekte Wohlstandssteigerung für die breiten Massen verhindert und zu den Reichen umverteilt."
Professor Mario Andreotti, Autor von “Eine Kultur schafft sich ab”, analysiert die Gründe des Fachkräftemangels in unserem Land. Er sieht die Bildungspolitik der vergangenen Jahrzehnte in der Verantwortung.
Was ist eigentlich das Problem mit grossangelegten Gesellschafts-Transformationsplänen wie der "Agenda 2030" oder dem "Green New Deal"? Woran werden sie aller Wahrscheinlichkeit nach scheitern? Darum geht es in diesem Beitrag. [Kommentar Luchsinger zur am Schluss angesprochene Politik rund um die Klimaerwärmung: die Klimaerwärmung kann man auch mit sehr freiheitlichen Mitteln stoppen. Ansonsten hervorragende, lesenswerte Analyse]
Die Einführung zur Rede beginnt ab Minute 33, die eigentliche Rede ab Minute 47. Hörenswert! Gerhard Schwarz erklärt den Liberalismus von A-Z und räumt mit vielen Missverständnissen auf: Von A wie "Keine Anmassung von Wissen", über F wie "Freiheit", G wie "Gerechtigkeit" (Regelgerechtigkeit), I wie "Individualismus", M wie "Marktwirtschaft, W wie "Wettbewerb" und Z wie "Zusammenarbeit".
Ist die These, dass der wirtschaftliche Austausch mit Autokratien das politische Regime aufweicht, falsch? Die Erfahrungen mit Russland und China legen das nahe. Aber vielleicht braucht es einfach nur mehr Geduld. Dass die Menschen vor Krisen und Kriegen kaum in Autokratien fliehen, spricht jedenfalls für die Menschengerechtigkeit der Kombination von Marktwirtschaft und Demokratie. Auszüge: "Auch bringen Rohstoffhandel und -direktinvestitionen weniger liberale Impulse für ein Land als Konsum- und Investitionsgüter." und "Schliesslich scheinen nicht alle Aspekte der Marktwirtschaft gleich freiheitsfördernd zu sein. So ist für das Überschwappen des Freiheitsdrangs auf die Politik eine starke Stellung des Privateigentums wichtiger als der freie Wettbewerb."
Im Jahr 1922, also vor 100 Jahren, legt Mises sein Buch "Die Gemeinwirtschaft. Untersuchungen über den Sozialismus" vor. In diesem Werk unterzieht Mises den Sozialismus und all seine Spielarten einer tiefgreifenden kritischen Analyse mit den Mitteln des wissenschaftlich-nationalökonomischen Denkens. Einer von vielen Leckerbissen: "Dass der Sozialismus zum Scheitern verurteilt ist, dass er unmöglich ist, liegt nicht etwa daran, dass die Menschen moralisch zu niedrig stehen, dass man sie nur «besser» machen muss, damit die sozialistische Traumwelt Realität werden kann. Der entscheidende Grund ist, dass eine Wirtschaftsrechnung im Sozialismus undurchführbar ist."
Wer meint, das Problem Russland heisse Wladimir Putin, verkennt, dass Autoritarismus und Rassismus tief im Selbstbild der Russen als auserwählte imperiale Macht verankert sind. Soll Russland jemals ein normales Land werden, muss dieser Brandherd ausgemerzt werden. Lebedew spricht hier das langfristige und zentrale Problem Russlands an.
Gelungene Zusammenfassung und Ordnung der Gedanken zu liberaler Aussenpolitik auf 22 Seiten. Geschrieben 2013 und damit erstmal den Praxistest bis heute bestanden. Diese ordnungspolitischen Prinzipien können als Massstab für die praktische Ausgestaltung einer liberal fundierten Aussenpolitik Orientierung bieten.
Frieden ist die Existenzgrundlage menschlichen Daseins. Das gilt für das Zusammenleben von Menschen in einem Land genauso wie politische Grenzen überschreitend. Ein friedliches Zusammenleben ist eine existenzielle Voraussetzung für Leben, Gesundheit, Eigentum, für kulturellen Austausch und Arbeitsteilung, für mehr Glück und weniger Sorgen – um sich, seine Familie und viele andere Menschen. Wer Menschen kennt, die Krieg erlebt haben, weiß um das Leid und Elend als Wesensmerkmale von Kriegen. Immanuel Kant hatte in seiner Schrift „Zum ewigen Frieden“ bekanntlich die bis heute gültige Regel formuliert: „Kein Staat soll sich in die Verfassung und Regierung eines anderen Staats gewalttätig einmischen.“
Das Forschungsprogramm «Horizon Europe» ist einem hierarchischen Wissenschaftsbild verpflichtet. Talentierte junge Forscher sollten ihre Projekte aber ohne bürokratische Auflagen entwickeln und umsetzen können: "Wie viele Nobelpreisträger, wie viele Mathematiker und Geisteswissenschafter, die ihre Disziplin durch bahnbrechende Leistungen auf Jahrzehnte hinaus befruchtet haben – wie viele von ihnen hätten unter einem von «Horizon» geprägten Wissenschaftsregime gedeihen können?"
Der Zeitgeist verlangt nach einheitlichen, zentralen Regeln. In einer komplexen Welt sind solche aber keine gute Idee. Lesenswerte Zusammenfassung über die grossen Vorteile von dezentralen Lösungen; ein paar Leckerbissen: "Doch wie die Ökonomin Deirdre McCloskey gezeigt hat, leben Institutionen nicht nur von den rechtlichen Grundlagen, sondern vor allem von den Normen und Werten in der Gesellschaft, die ihr Funktionieren ermöglichen - oder eben nicht." (denken Sie an die Schweizer Schuldenbremse 1:1 übertragen auf Italien - das funktioniert nicht) und "Bei der Frage, wer entscheiden soll, gilt im Zweifelsfall, dass das Individuum freiwilligen Zusammenschlüssen vorgeht, freiwillige Zusammenschlüsse der Gemeinde, die Gemeinde dem Kanton, der Kanton dem Bund, der Bund der EU und die EU einer Weltregierung. Mit jedem Schritt weg vom Individuum steigt die Komplexität, verschwimmt die Rechenschaftspflicht und geht die Schere zwischen Macht und Verantwortung auf."
"Vor 80 Jahren meinte der Ökonom Joseph Schumpeter, der Sozialismus sei nicht mehr aufzuhalten. So ist es zwar nicht gekommen, doch der Wunsch, Konzerne für gesellschaftliche Ziele zu instrumentalisieren, ist geblieben." Gute Zusammenfassung mit interessanten Verbindungen zur Gegenwart. Kleiner Leckerbissen: "In dialektischer Weise barg der Erfolg der kapitalistischen Grosskonzerne aber auch den Kern der eigenen Zerstörung. Und diese nahm mit der funktionalen Trennung von Eigentum und Eigentümer – also mit dem sich durchsetzenden Modell der Aktiengesellschaft – ihren Anfang. «Die Gestalt des Eigentümers und mit ihr das spezifische Eigentumsinteresse sind von der Bildfläche verschwunden», schrieb Schumpeter. An die Stelle des Patrons seien «bezahlte Vollzugsorgane» getreten, Direktoren und Unterdirektoren, sowie kleine Aktienbesitzer."
Nach dem Ende des Kalten Krieges intervenierte der Westen in Bürgerkriegen und «Schurkenstaaten». Mit gewaltigen Mitteln wurde auf Kriegstrümmern der Aufbau funktionierender Staaten versucht. Die Bilanz ist ernüchternd. Weshalb?
"Freiheit ist Freiheit in Staat, Gesellschaft und Wirtschaft. Wer den Liberalismus ernst nimmt, versteht Freiheit im Kontext, also überall, wo sich Freiheitsbedürfnisse manifestieren." Lesenswert mit guten Formulierungen, aber problematisch, dass, vom engen Liberalismus ausgehend (so wie wir ihn vertreten: Abwehr von Fremdzwang) eine nachvollziehbare Erweiterung skizziert wird, die uferlos ist und auch wieder neuen Zwang benötigt. Rhinow verwendet zwar die Begriffe negative und positive Freiheitsdefinition (Abwehrrechte gegen den Staat und andere versus Freiheit wozu) nicht explizit, aber implizit. Der Staatsrechtler Rhinow hat zudem grosses Vertrauen in demokratische und rechtsstaatliche Prozesse!
Der Tausch stellt beide Seiten besser. Wir tauschen aus freien Stücken. Niemand zwingt uns zum Tauschen. Wir geben Geld im Gegenzug für ein Gut oder eine Dienstleistung, weil uns das Geld weniger wert ist als die Tafel Schokolade, die Waschmaschine, das Haus oder die Reise, die Weiterbildung, die Massage. ... Die beiden Sphären – hier Markt und Gesellschaft als spontane Ordnungen des Austauschs, dort Bürokratie und Staat als hierarchische Organisationen des Befehlens – unterscheiden sich grundlegend. Das gilt ökonomisch, moralisch, sozial. Ein Beispiel: Das bedingungslose Grundeinkommen wird als Errungenschaft gepriesen, weil es vermeintlich voraussetzungslos eine materielle Existenz garantiert. Verwandt ist damit die Forderung, man müsse von seiner Arbeit leben können. Die fundamentalen Unterschiede zwischen Tausch und Anordnung scheinen in Vergessenheit zu geraten. Lesen Sie weiter...
Was läuft schief an unseren Schulen? An den Lehrern allein liegt es sicher nicht, sagt Alain Pichard, wenn überhaupt. Im Gegenteil, jede Schulleitung sei heute in der Lage, unfähige Lehrer zu entlassen. Doch die guten und sehr guten Lehrer, von denen hänge unsere Gesellschaft auf eine Art und Weise ab, dass man sie gar nicht gut genug bezahlen könne. Pichard hat jahrzehntelang in Biel als Lehrer unterrichtet, er ist ein Praktiker, der sich seit jeher mit allem auseinandergesetzt hat, was den Erfolg der Schule sichert oder untergräbt. Heute zählt er zu den schärfsten Kritikern mancher Bildungsreformen, er ist gefürchtet als Mann, der die Dinge von innen kennt, man schätzt ihn als eine der hörbarsten Stimmen der Vernunft. Ein Gespräch über den Irrsinn der Bildungsreformen und die Zukunft unserer Schule.
Der Blog ist der liberalen Offenheit des französischen Philosophen, Mathematikers und liberalen Aufklärers Jean-Marie de Condorcet (1743-1794) und seiner Frau, Sophie de Condorcet (1764-1822), verpflichtet. Der Condorcet-Blog ist ein Zusammenschluss von Autoren (Lehrkräfte, Journalisten, Philosophinnen, Eltern usw.), denen die Bildung für alle am Herzen liegt und die das Bestreben eint, einen bescheidenen Beitrag zum gegenwärtigen Bildungsdiskurs zu leisten.
Wer bei Selbstverantwortung zuerst an sich denkt, steht schon auf verlorenem Posten. Denn vor allem geht es um den anderen, und das Selbst hat hauptsächlich die Arbeit. Im Praxistest steht dann das übergrosse Selbst im Weg. Denn dieses übernimmt vor allem eine Verpflichtung, deren Nutzniesser wiederum vornehmlich die anderen sind. Als zwanglose, selbstbestimmte Einschränkung unserer Freiheitsrechte aber ist sie ein Zeichen unserer politischen Mündigkeit. Denn niemals kann ein Handeln selbstverantwortlich sein, mit dem das Wohlergehen des anderen gefährdet wird.
Der Einheitsbrei aus Brüssel ist zunehmend ungeniessbar. Ein Slowake und ein Deutscher skizzieren deshalb eine EU, die auch für die Schweiz attraktiv wäre: Der Binnenmarkt mit den vier Freiheiten stünde im Zentrum. Um ihn herum entstünden Klubs, in denen Staaten wahlweise zusammenarbeiteten. Ein zentraler Punkt, der hier nicht erwähnt wurde: es braucht ein Sezessionsrecht mit vorher festgelegten Kriterien (Anmerkung Schatten-Kabinett.ch).
Seit 1961 hat die Deza über 24 Milliarden Franken für die bilaterale Auslandshilfe ausgegeben. Trotz unzähliger Projektevaluationen ist fraglich, was der Bund damit erreicht hat.
Die Schweiz hat in Tansania bisher fast 900 Millionen Franken an Entwicklungshilfe investiert. Ergibt das Sinn? Und was hat sich verändert? Eine Spurensuche.
Zehn Grundsätze, dies es jetzt zu beherzigen gilt: Baut jetzt endlich Velowege - Entflechtet den Verkehr - Hört auf, immer aufs Ausland zu schielen - Kein Geld aus dem Fenster werfen - Lasst den öV in Ruhe - Löst das Lärmproblem, aber anders - Redet mit den City-Vertretern - Findet Lösungen fürs Gewerbe - Denkt über Mobility-Pricing nach - Hört auf, immer noch mehr zu fordern
Die Berichterstattung über Wirtschaft, Börsen und Märkte steht unter dem Generalverdacht, dass diejenigen, die dazu schreiben, die zweidümmsten Leute sind... . Hier ist es anders: jeden Donnerstag schreibt Peter Kuster, unabhängiger Selbstdenker mit Hintergrundwissen kompetent zum aktuellen Geschehen in der Finanz- und Wirtschaftswelt und ordnet kompakt die Ereignisse ein.
Dieses Buch wurde aus verschiedenen Gründen zum Beststeller. Da ist einerseits die Frage, inwiefern die Reparationszahlungen des Versailer Vertrages, der Börsencrash von 1929, die Bankenkrise 1931, das alles in einem schwierigen politischen Klima mit wegbrechender Mitte und Erstarken der politischen Ränder/Extreme, den Zusammenbruch der Weimarer Republik beschleunigten oder gar erst verursachten. Andererseits läuft es einem kalt den Rücken runter, wie offensichtliche Parallelen zu den Währungs- und Schuldenproblemen beispielsweise der heutigen EU jedem Leser selber einfallen, auch wenn der Autor nur in der Einleitung und am Schluss klar die Parallelen aufzeigt.
Der stellvertretende Direktor des Schweizerischen Gewerbeverbandes über die Corona-Politik des Bundesrates und die drohenden Mindeststeuern. Zu meinen, dass die globale Mindeststeuer ein einmaliger Akt sei, findet Schneider «leichtgläubig und naiv». Die Hochsteuerländer hätten kein Geld mehr. Es werde deshalb nicht bei den 15 Prozent bleiben. Wenn es diese Mindeststeuer erst einmal gebe, dann werde sie bald angehoben. Das Schlimmste sei aber, dass der globale Steuerwettbewerb ausgehöhlt werde. Henrique Schneider ist ein Mann, der in der Öffentlichkeit in der Zukunft unbedingt eine wichtigere Rolle spielen sollte - er bringt Sachen auf den Punkt!
In diesem hervorragenden Interview hält Robert Nef Rückschau auf einen lebenslangen Kampf für die liberale Sache, kommentiert die Bürgerlichen, vor allem die FDP, in den letzten 40 Jahren. Erfolgsgeheimnisse der Schweiz. Politik als Umgang mit Macht und Zwang, und damit gegen eine Kaste von Berufspolitikern - Milizler haben mehr Hemmungen, Zwang anzuwenden.
Das Konzept des Liberalismus kommt in den USA derzeit stark unter Druck: Linke Kreise erwarten Interventionen des Staates, um ihre Vorstellungen von Gerechtigkeit und Moral durchzusetzen, rechte Populisten rütteln an den Grundprinzipien des rechtsstaatlichen Fundamentes. Weshalb ist das so? Und wie ist es in der Schweiz? Gespräch mit Francis Cheneval, Professor für Politische Philosophie an der Universität Zürich. Kurz und gelungen; einzig der Vergleich mit dem Sport, wo es Gewinner und Verlierer bei gerechten Regeln gibt, hinkt: Klassisch-Liberale negieren objektive Vergleichsmöglichkeiten wie Messungen im Sport. Für uns sind, ab einem gewissen Wohlstandsniveau, die Möglichkeiten der freigewählten Lebensgestaltung im Bereich der Kultur (wozu auch alles Wirtschaftliche gehört), zu vielfältig, als dass man die Summe der Erfolge und Lebensqualitäten primitiv der Grösse nach ordnen könnte.
Informativer und relativ ausgewogener Artikel. Ein paar Punkte zu Spekulation und Märkten sind wohl der Ausgewogenheit geschuldet und aus klassisch-liberaler Sicht angreifbar. Wünschbar wäre eine noch bessere Aufteilung/Differenzierung nach a) individuellem und privatem Fehlverhalten, b) Probleme der Weltwirtschaft die gar nicht auf liberalem Mist gewachsen sind, c) Fehler, welche die Entwicklungsländer selber beheben müssen.
Braucht die Schweiz Kernenergie, um dem Klimawandel entgegenzutreten? So der Vorschlag von Lukas Robers, Doktorand in Nukleartechnik an der ETH Zürich. Eine realistische Sicht auf die vorhandenen Optionen: Energiemix, Kostenüberschreitungen, Tiefenlager, neue Reaktortypen (u.a. Weiterverwendung der Abfälle)
Allgemeinverbindliche Gesamtarbeitsverträge als unerschöpflich sprudelnde Geldquelle: Die Gewerkschaft Unia verfügt über fast vierstellige Millionenwerte in Liegenschaften und Wertschriften. Laufende Einnahmen speisen sich nicht zuletzt aus öffentlichen Mitteln sowie aus Zwangsabgaben. Für die Umsetzung der flankierenden Massnahmen erhalten die Gewerkschaften zusätzliche Subventionen. Mit dem institutionellen Rahmenabkommen mit der EU musste die Unia den Verlust lukrativer Einnahmequellen fürchten.
Einer der besten Artikel über Russland und die "russischen Werte" - Pflichtlektüre zum Weiterleiten. Es ist dem Infosperber hoch anzurechnen, dass sie Peter Lüthi hier Gastrecht einräumen. Der Infosperber hat sonst bedenklich Schlagseite zugunsten der russischen Staatsmacht und des historischen Panzerkommunismus', gepaart mit Anti-Amerikanismus. Kleiner Auszug: "Der angebliche Geisteskampf zwischen einheimischen und ausländischen Werten war in Wirklichkeit schon immer eine Auseinandersetzung unter russischen Menschen mit ihren individuellen Werten. Die beiden setzen eine Jahrhunderte alte russische Tradition fort: Starke Individualitäten treten in einen fast aussichtslosen Konflikt mit der Macht."
Die Biographie von Richard Coudenhove-Kalergi ist lesenswert, um (wieder) eine positive Sicht auf Europa zu bekommen. Nicht auf die heutige EU, auch nicht auf ein «gemeinsames Haus (mit einer Hausordnung) vom Ural bis Portugal», eher auf ein «Dorf mit vielen Häusern». Man sollte wegen der negativen Wahrnehmung der heutigen EU nicht das Kind mit dem Bade ausschütten, wenn die EU fallieren wird. Europa ist weit mehr als die EU. Alte Geistes- und Politgrössen wie Briand, Schuman, Adenauer, de Gaulle, Zweig, und eben Coundenhove-Kalergi wussten nicht, dass aus Europa einmal ein Gebilde wie die heutige EU wird und hätten es wohl kaum so gewünscht wie es heute da steht. Man darf nicht zulassen, dass Befürworter der heutigen EU diese historischen Grössen für sich und ihre Zwecke vereinnahmen. Das gilt vor allem auch für die politische Debatte in der Schweiz.
Christian Lindner, Bundesvorsitzender der dt FDP, lehrreich in Hochform: angriffige, realistische Verantwortungs- statt Gesinnungsethik, gekonnte Verteidigung der liberalen Weltanschauung im Sinne von Menschenrechten, Demokratie, Rechtsstaatlichkeit, Marktwirtschaft, Völkerrecht und Multilateralismus. Drei Auszüge: 1. Realistische Ziele in der Auslandhilfe, Nation Building: unliberal von Aussen allein geht nicht wenn im Inneren Voraussetzungen/Bereitschaft nicht vorhanden und es muss am Anfang klar sein, wann der Job beendet ist. 2. Liberale dürfen nicht schweigen, wenn antiliberale, autoritäre Kräfte Denkverbote, Tabus, Woke, Ausgrenzung, Cancel-Culture mit den Argumenten von Toleranz und Emanzipation rechtfertigen/konstruieren/begründeten. 3. Nimmt den Klimaschutz so ernst, dass er ihn aus der links-grünen Blockade befreien will: statt Verbot, Verzicht, Degrowth: mehr Freude am Erfinden statt am Verbieten
Dr. Gerhard Pfister, Präsident "Die Mitte", zeigt in diesem Interview auf, wie ein guter intellektueller Hintergrund, gepaart mit solider Lebenserfahrung, in der praktischen Politik hilft, die Themen richtig einzuordnen und die Richtung vorzugeben. Willkommener Gegensatz zu all den Politikern, die nur Parolen nachplappern und populäre Positionen übernehmen. Gelungen, mehr bitte!
Wie gross der Umfang des Staates sein soll, ist ein Dauerbrenner der politphilosophischen Reflexion. Doch wichtiger als die Frage nach der Quote ist die Frage nach der Kompetenz.
Ein Staat, der Freiheit und Unterschiede zulässt, geniesst eine grössere Sympathie bei seiner Bevölkerung. Der nationale Zusammenhalt basiert gerade nicht, wie viele annehmen, auf zentralen Strukturen, sondern auf dem Non-Zentralismus. Nur ein Föderalismus bis hinunter auf die Ebene der Gemeinden kann eine Nation zusammenhalten, die durch so viele und so grosse Unterschiede der Religion, Kultur, Sprache, Geografie und Topografie geprägt ist.
Das kollektivistische Umlageverfahren gefährdet unsere Altersvorsorge, weil es zum Scheitern verurteilt ist. Von breiten Kreisen wird die AHV als «wichtigste Errungenschaft der Schweiz» gefeiert. Die destruktiven Effekte des Sozialwerks auf Wirtschaft und Gesellschaft werden allerdings weitgehend verkannt. Nur für kurze Zeit vermögen die jeweiligen AHV-«Reförmchen» die Konstruktionsfehler des Umlagesystems zu kaschieren, während ein immer grösserer Schaden für die Allgemeinheit angerichtet wird. Wer es mit der Generationengerechtigkeit und der Bekämpfung der Altersarmut ernst meine, müsse die Sache grundsätzlicher angehen, argumentiert Olivier Kessler in einem aktuellen Beitrag.
Es heisst, journalistische Ausgewogenheit würde Extrempositionen salonfähig machen. Doch sie zementiert bestehende Meinungen.
Mit welchen ökonomischen und politischen Massnahmen kann das Ziel des Übereinkommens von Paris erreicht werden? Ideen gibt es viele – vom Veggie-Burger bis zum Verbot von Flugreisen. Doch leisten alle Regulierungen und Fördermassnahmen, Subventionen und Verbote einen wirkungsvollen Beitrag für den Klimaschutz? Die Avenir-Suisse-Studienautoren Patrick Dümmler und Lukas Rühli zeigen auf, wie eine wirkungsvolle Klimapolitik aussehen sollte: zurückhaltende Regulierung im Verbund mit einer konsequenten Bepreisung des Treibhausgasausstosses.
Kumuliert über die Zeit seit 1850 trug die Schweiz 0,183% zu den weltweiten CO2-Emissionen bei. Der gewichtete langjährige Durchschnitt der jährlichen Pro-Kopf-CO2-Emissionen liegt in der Schweiz bei 3,76 Tonnen, im Vergleich zu 3,19 Tonnen pro Kopf weltweit. Dass der schweizerische Pro-Kopf-Ausstoss mittlerweile unter dem weltweiten liegt, zeigt, dass die Treibhausgasemissionen vom Wirtschaftswachstum entkoppelt werden können.
Bereits Ende 2020 hielt die EZB rund 21 Prozent der Schulden im Euroraum. Im Corona-Jahr wurden die Staatsanleihekäufe noch einmal verstärkt. In manchen Ländern wurde von der EZB sogar mehr angekauft als die jeweiligen Staaten an Neuverschuldung 2020 aufgenommen hatten. „Das ist deshalb möglich, da die Zentralbank auch die Schulden der vergangenen Jahre kaufen kann. Somit kann die Höhe der neu aufgekauften Schulden in einem Jahr höher als die tatsächliche Neuverschuldung ausfallen“, erklärt Agenda Austria-Ökonomin Heike Lehner. Nachdem sich die EZB vergangene Woche ein neues Preisziel gesetzt hat, wird sie vermutlich auch in Zukunft ein wichtiger Financier der Mitgliedstaaten bleiben.
Die von China geführte Freihandelszone Asiens stellt sich denen in den USA und in Europa entgegen. Ein augenfälliger Vergleich. Die vom Infosperber hinzugefügte Erklärung: "Je stärker China mit Sanktionen belegt wird, desto mehr baut das Land seine Macht in Asien aus" hat keinen zwingenden Charakter - sonst gute, eindrückliche Darstellung.
Die Länge eines Hauses muss amtlich eindeutig festgestellt werden können. Nur so kann man sie auch reglementieren. Während das in früheren Jahrhunderten wohl eine triviale Aufgabe gewesen war, wurde es spätestens ab der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts mit seltsam entarteten Grundrissen eine mathematische Herausforderung. Wie bestimmt man konkret die Länge eines Hauses?
Unser heutiges Geldsystem weist schwerwiegende Mängel auf. Fast unbegrenzte Geldmengenausdehnung und Tief- bzw. Negativzinspolitik führen zu Konjunkturzyklen und enteignen die Sparer und Vorsorger. Die Libertäre Partei fordert deshalb eine Reform des Geldwesens, weg von staatlicher Monopolwährung hin zu einer vielfältigen freien Geldordnung mit mehreren Anbietern.
Urs P. Gasche schlägt hier kurz und bündig das vor, was einerseits sehr gut funktionieren würde und andererseits vor dem Volk auch Chancen hat. Noch besser wären die Zertifikatslösungen, aber die haben aktuell kaum eine Chance. Immerhin bleibt noch zu ergänzen, dass am Schluss der Übung, etwa 2050, die Umverteilung in beiden Fällen automatisch aufhört.
In der Schweiz wurde vergangene Woche beschlossen, das Pensionsalter für Frauen von 64 auf 65 Jahre anzuheben und damit an jenes der Männer anzupassen. In Österreich liegt das gesetzliche Antrittsalter für Frauen nach wie vor bei 60 Jahren. In den meisten Ländern gilt mittlerweile für Frauen und Männer dasselbe Pensionsantrittsalter. Eine Berechnung der Agenda Austria zeigt, dass Frauen hierzulande besonders lange in Pension sind. Das frühe Ausscheiden aus dem Erwerbsleben hat einen wesentlichen Nachteil für Frauen: „Damit werden Frauen die einkommensstärksten Jahre genommen“, sagt Agenda Austria-Ökonom Dénes Kucsera. Im Alter erhalten Frauen in Österreich auch deswegen 39 Prozent weniger Pension als Männer. In der Schweiz liegt diese Lücke bei 32 Prozent. „Noch besser schneiden hier die skandinavischen Länder ab, weil die Erwerbsbeteiligung im Alter sehr hoch ist“, so Kucsera.
Prof. Dr. Stefan Kooths stellt die Hayek-Gesellschaft vor: für dezentrale, evolutionäre Lösungen; für den klassischen LIberalismus; Staat weder als Götze - noch als Hassobjekt; gegen konstruktivistische Sozialingenieure, welche glauben das Leben in der anonymen Grossgesellschaft am Reissbrett konstruieren zu können.
Ronnie Grob ist Chefredaktor des Schweizer Monats. Die Zeitschrift gibt es seit genau hundert Jahren – und sie ist so aktuell und gefragt wie noch nie. Sie gehört zu den wenigen Inseln des Liberalismus im unendlich weiten Meer des Mainstreams. Gekonntes Interview, welche wichtige Fragen behandelt: Medienpoliitk, die Rolle der Jungen, Rinks und Lechts, Linke Schulen und Ideologie, freier Diskurs in den Medien und den Schulen/Universitäten, Sicherheit versus Freiheit, Freiheit hilft vor allem den Armen - den Reichen geht es sowieso immer gut, bedrohliche Entwicklung in Deutschland, die Bedeutung des freien Unternehmertums
Robert Nef hat Rechtswissenschaften in Zürich und Wien studiert. 1979 hat er das Liberale Institut gegründet, das er seit 2008 präsidiert. Von 1994 bis 2008 war er Mitherausgeber der Schweizer Monatshefte. Er ist Mitglied der Mont Pelerin Society sowie der Friedrich August von Hayek-Gesellschaft, Präsident der Stiftung für Abendländische Ethik und Kultur, Präsident des Vereins “Gesellschaft und Kirche wohin?” und Stiftungsrat der Stiftung “Freiheit und Verantwortung”. Robert Nef ist Präsident des Stiftungsrates des Liberalen Instituts. 2008 wurde er mit der Friedrich A. von Hayek-Medaille ausgezeichnet. Nef vertritt betont wirtschaftsliberale und staatskritische Positionen. Auf seiner Website finden Sie eine grosse Fülle von Beiträgen zum Liberalismus - nehmen Sie sich eine Stunde Zeit und stöbern Sie mal.
Reflections on the dangers of scientism. Science has become a knockout argument for any policy discussion. When Science says something, we should immediately end our debate. But what would Hayek say? Well done. Makes - like Hayek - the necessary distinction between Nature Science and Mathematics on one hand and social science on the other hand.
Dieser Text von Robert Nef ist eines von zahlreichen Beispielen, wie Texte von klassisch-liberalen Philosophen und politischen Beobachtern oft auch Jahrzehnte bis Jahrhunderte nach Erscheinen tiefgründiger, besser fundiert, wahr und erstaunlich aktuell bleiben und sind. Leckerbissen: "Wenn die EU der WTO treu bleibt, muss die Schweiz nicht beitreten; wenn sie es nicht tut, sollte die Schweiz nicht beitreten." ; "Ich bin der Auffassung, dass die Beitrittsdiskussionen, die derzeit in der Schweiz geführt werden, zu stark auf den Status quo fokussiert sind und nicht ausreichend berücksichtigen, dass die Europäische Union etwas ist, das sich in einem Prozess der Entwicklung befindet."
Die Pandemie hat weltweit einen Verstaatlichungsschub ausgelöst, den wir schlimmstenfalls jahrzehntelang nicht mehr rückgängig machen können. Zum berühmten Vergleich mit Ludwig Erhards Sozialen Marktwirtschaft: "Die Marktwirtschaft wurde in Deutschland unter Adenauer und Erhard nicht «eingeführt», aber sie wurde nicht wirksam behindert. Erhard, der angebliche Erfinder der «Sozialen Marktwirtschaft» hat wiederholt betont, Marktwirtschaft wirke sich, mindestens mittel- und langfristig sowohl produktivitätssteigernd als auch sozial aus und sei darum ihrem Wesen nach sozial. Er hat die Marktwirtschaft nicht eingeführt, sondern geschehen lassen und ihr das Adjektiv «sozial» nicht als Einschränkung, sondern als Eigenschaft vorangestellt".
In diesem Vortrag wird aufgezeigt, wie mathematische Modelle zur Epidemienmodellierung genutzt werden. Vorausgesetzt werden Kenntnisse auf Matur/Abitur-Niveau. Sie finden auf der Website den Link zum Vortrag und zu den beiden Unterlangen (oben rechts). Für die aktuelle Covid-19-Epidemie muss man das präsentierte SIR-Modell mehrere Male "hintereinander" schalten. Dann ist es auch hier ein gutes Denkmodell für die 3 bisherigen Wellen oder allfällige weitere Wellen mit neuen Mutationen (Stand April 2021). Erklärt wird auch das berühmte R-Null in Theorie und Medien, die Herdenimmunität, Regeln für Politikberatung. Auf der letzten Seite des Vortrags hat es ein gutes Schema, wie neue Entwicklungen analysiert werden können.
Die Bekämpfung des Klimawandels ist eine der größten langfristigen Herausforderungen für Wirtschaft und Gesellschaft. Direkte staatliche Eingriffe und politischer Aktionismus alleine werden nicht reichen. Wenn wir das Problem ernsthaft angehen wollen, ohne dabei unseren Wohlstand zu riskieren, müssen wir auch alle Stärken der Marktwirtschaft nutzen.
Unser Sozialstaat hängt an der Leistungsfähigkeit der Bürger, die ihn finanzieren. Aber wer ist das? Wie ist das von den Lebensphasen abhängig? Und wie stark belastet die Corona-Krise den Sozialstaat? Wichtige Hinweise auch für Deutschland und die Schweiz - eindrückliche Darstellungen.
«Traue keiner Statistik, die du nicht selbst gefälscht hast.» Besser beschreibt kein Bonmot das zynische Misstrauen von vielen, wenn es um statistische Informationen geht. Gegenwärtig hat der Spruch wieder Hochkonjunktur. Mit der viralen Pandemie ist auch eine Welle «dummer» Statistiken über den Globus gerollt. Das überrascht nicht weiter, denn der kompetente und korrekte Umgang mit Zahlen will gelernt sein. "Eine der besten Zusammenfassungen zum Thema, die ich je gelesen habe" (Christoph Luchsinger, Statistik-Dozent)
Wie schon nach der Finanzkrise droht Europa hinter die USA zurückzufallen, warnt Gabriel Felbermayr, der Präsident des Instituts für Weltwirtschaft in Kiel. ... "Die Erwerbsbevölkerung wird zurückgehen. Auch bei den Unternehmen haben wir eine geringe Dynamik. Neue Ideen kommen seltener auf den Markt. Es geht seit Jahrzehnten in die falsche Richtung. Es wird immer schwieriger, unternehmerisch tätig zu werden - nicht leichter. Die Verhinderungslogik hat in vielen Ländern Überhand gewonnen. Auch das liegt daran, dass wir älter werden. Weil Pensionisten und Bald-Pensionisten viel mehr Gewicht haben als Junge. Eine alternde Bevölkerung tätigt kaum Zukunftsinvestitionen. Die Dinge mal laufen zu lassen, Freiräume zu geben, das fällt uns schwer in Europa schwer.“ Ein interessanter Tour d'horizon. Beinhaltet auch eine interessante Sicht auf die politische Dynamik einer weltweiten Lösung des Klimaproblems mit Zertifikaten.
Die Debatte zum Rahmenvertrag der Schweiz mit der EU sollte sich nicht auf kurzfristige wirtschaftliche Vorteile verengen. Je loser die kontinentale Vernetzung, desto grösser die globale Handlungsfreiheit. In diesem Artikel wird der Rahmenvertrag aus höherer Warte historisch eingeordnet und gewichtet. Beinhaltet wichtige Lehren zum Verhältnis von Aussenpolitik versus Aussenhandelspolitik.
Verschwörungstheorien reagieren auf Ängste von Menschen und stiften in Krisenzeiten Sinn, sagen Brigitte Frizzoni und Mike Schäfer. Die Medienforscherin und der Kommunikationswissenschaftler über immunisierte Weltbilder, gefährliche Behauptungen und gute Geschichten.
Im Zuge der Corona-Pandemie von 2020 verdüsterten sich die Aussichten für die Weltwirtschaft stark, gleichzeitig erhöhte sich die Verschuldung von Staaten, Staatengruppen, Unternehmungen und Privaten noch einmal massiv. An den Finanzmärkten kam gleichzeitig Hochstimmung auf. Wie ist das erklärbar? Die Autoren dieses Thesenpapiers verweisen auf ein Paradox, das besagt, dass jede Erhöhung des Schuldenstands die Erwartung für eine Verlängerung der Tiefstzinspolitik durch die Notenbanken nach sich zieht, welche mithin die Finanzmärkte beflügelt beziehungsweise die Risikoprämien senkt. Sodann wird der Frage nachgegangen, unter welchen Bedingungen diese Art von Geldpolitik überhaupt möglich ist. Die Autoren beschreiben eine Sondersituation von vier realen Gegebenheiten, welche den Notenbanken den dazu notwendigen diskretionären Spielraum verschaffen. Am Schluss wird die Frage gestellt, wie stabil diese Konstellation von Sonderfaktoren ist und was der Auslöser für einen Paradigmawechsel wäre.
In diesem pdf von 3 Seiten werden mit dem "Kapitalkonsum" in vielen Spielarten die Probleme rund um die aktuelle Krise in Europa auf hoher Ebene analysiert. Erklärungsstark - es macht Lust auf das Buch, das mit gleichem Titel später im Schatten-kabinett.ch noch vorgestellt wird.
Der Gipfel zur Bewältigung der Corona-Krise [17.-21. Juli 2020] war der längste in der Geschichte der Europäischen Union (EU). Es wurde gestritten und getrickst; aber schliesslich kam es doch zu dem erwarteten Happy End. Auch die Begleitmusik ist bekannt: Noch immer ist die EU aus Krisen gestärkt hervorgegangen; wir haben uns zusammengerauft, weil es zur EU keine Alternative gibt. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron nennt den Gipfel historisch, weil die EU endlich gemeinsame Schulden aufnehme und die daraus zufliessenden Mittel als echte Transfers an notleidende Mitgliedstaaten weiterreiche.
Die erste und wahrscheinlich schwerwiegendste Konvention ist, dass bei der offiziellen Inflationsmessung ausschließlich die Preise von Konsumgütern in Betracht gezogen werden. Schaut man einmal außerhalb der Konsumgüterindustrien nach, so findet man sehr schnell deutlich höhere Inflationsraten. Der Flossbach von Storch Vermögenspreisindex, der u.a. die Preise von Aktien und Immobilien berücksichtigt, ist für die Eurozone über das Jahr 2019 um 6,3% gestiegen. Betrachtet man allein Deutschland ist der Index sogar um 8% gestiegen. Diese disproportionale Vermögenspreisinflation ist von der lockeren Geldpolitik getrieben und schadet natürlich insbesondere all denjenigen, die ein reales Vermögen erst noch aufbauen wollen, aber eben noch keines besitzen.
Im Mittelpunkt der Auswahl steht das Thema Freiheit, ihre Voraussetzungen im demokratischen Zeitalter und ihre Bedrohung durch Bürokratie und Wohlfahrtsstaat. Ohne Privateigentum, Dezentralisation, Selbstregierung von Provinzen und Gemeinden, Unabhängigkeit der Gerichte, freie Presse und freiem Vereinswesen sowie einer Bindung der Bevölkerung in Traditionen (“Sitten”) und religiösem Glauben kann sich die moderne Freiheit nach Tocquevilles Ansicht nicht behaupten. Es sind außerdem sonstige originelle Betrachtungen und Beobachtungen aufgenommen sowie auch Proben seiner besonderen Meisterschaft gegeben: der Menschenschilderung.
Waren Sie vor vier Jahren überrascht (gar schockiert) von Donald Trumps Wahl? Wahlprognosen überfordern unsere Intuition. Wir müssen über Wahrscheinlichkeiten reden.
Den kräftigen Preisschüben auf den Immobilienmärkten vermag auch der schwere Wirtschaftseinbruch durch die Corona-Krise nichts anhaben. Zumindest vorerst nicht. Von 2010 bis ins zweite Quartal 2020 verteuerten sich Eigentumswohnungen und Häuser um 76 Prozent, Mieten wurden um 42 Prozent teurer, wie eine Grafik der Agenda Austria zeigt
Falschmeldungen durchsetzen unseren Nachrichtenalltag immer mehr. Doch weshalb verbreiten sie sich an manchen Orten leichter als an anderen? Die Polarisierung der Gesellschaft ist ein entscheidener Faktor und: "Es spielt irgendwann gar keine Rolle mehr, ob jemand die Wahrheit sagt oder nicht. Viel wichtiger ist, ob man dieselben Werte vertritt."
Wir stimmen am 27. September über die Beschaffung neuer Kampfjets ab. Nationalrat Daniel Brélaz (Die Grünen) hat im Nationalrat eine hervorragende Rede dazu gehalten. Nun ja, sie ist lehrreich, wie man eine Vorlage zerreisst und in’s Lächerliche zieht. Lassen Sie mich als ehemaliges Mitglied der Schweizer Luftwaffe die Gegenargumente in zeitlicher Reihenfolge des Videos auflisten
Sehr gutes Video; Plädoyer für Meinungsfreiheit, Respekt anderer Meinungen, Toleranz, Demokratie - alles in 1:45 Minuten - gut gemacht
Der Bund unterhält ein unübersichtliches System von über 100 ausserparlamentarischen Kommissionen mit total rund 1600 Mitgliedern, die vom Bundesrat gewählt werden. Manche Kommissionen fällen verbindliche Entscheide, etwa die Wettbewerbskommission. Andere sind vor allem beratend tätig – was aber nicht heisst, dass sie politisch nichts zu sagen hätten. Im Gegenteil.
The man who still calls himself President of the United States has an answer for everything. Racial unrest? Leftist anarchists are to blame. Industry going down the drain? Punitive tariffs against China. Coronavirus? Hit the body with UV light and inject it with disinfectant. Only he hasn't yet spoken up about mathematical questions. Too bad, for if he would, it might go something like this
Österreicher arbeiten im Schnitt 37,6 Jahre. Das ist zwar mehr als der EU-Durchschnitt, aber fünf Jahre weniger als die Schweizer, über vier Jahre weniger als die Schweden und auch deutlich kürzer als die Dänen und Deutschen.
Dieses Zusammenschnitt eines Interviews von Jonathan Swan mit Donald Trump zeigt, dass man ihn doch in die Defensive bringen kann - sehenswert! Mit Auszügen zum Management von Corona, China, Russland, Rassenunruhen, Akzeptieren einer allfällige Niederlage 2020, Afghanistan, Naher Osten und vielem mehr
Seit die Corona-Krise wütet, haben die Regierungen in ganz Europa riesige Rettungsprogramme auf den Weg gebracht. Auch die Europäische Zentralbank unter ihrer neuen Präsidentin Christine Lagarde mischt kräftig mit und lässt die Notenpresse heiß laufen. Aber bereits in Folge der Finanzkrise von 2008 sind die Staatsschulden explodiert. Möglich ist das nur, weil die EZB schon damals der Politik zur Seite gesprungen ist. Sie hat den Markt für Staatsschulden ausgehebelt und die Versorgung der Staaten mit frischem Geld übernommen. Eigentlich ist es der EZB verboten, die Mitgliedsländer zu finanzieren.
Am 1. Juli 2020 tritt Olivier Kessler die Nachfolge von Pierre Bessard an. Im Gespräch erzählt er, wie er auf die Herausforderungen der Gegenwart reagieren und dem Institut neue Impulse verleihen wird.
Das 1979 gegründete Liberale Institut verfolgt das Ziel der Erforschung freiheitlicher Ideen. Das Institut untersucht die Schweizer Tradition und Kultur von individueller Freiheit, Frieden, Offenheit und politischer Vielfalt und setzt sich für die Weiterentwicklung der liberalen Geistestradition ein. Privatautonomie auf der Basis von Eigentum und Vertrag und der freie Austausch von Ideen und materiellen Gütern auf offenen Märkten in einer dezentralen Ordnung stehen dabei im Mittelpunkt.
Wie haben sich echte Freunde der Freiheit angesichts der real existierenden Macht des real existierenden Staates zu verhalten? ...gegen jeden weiteren Staatsausbau und jede weitere Zentralisierung kämpfen. Politische Macht lässt sich nicht problemlos abschaffen, sie lässt sich aber in kleine territoriale und institutionelle Stücke schneiden, ...vor der Gefahr der grossen zentralen, korporatistischen Verbrüderung von Big Government, Big Business und Big Data im globalen «crony capitalism» warnen. Was einmal als lächerlich entlarvt ist, hat – mindestens zunächst einmal – keine Macht mehr.
Wenn der Wähleranteil einer Partei von 20 auf 10 Prozent fällt, dann hat die Partei die Hälfte ihres Wähleranteils verloren. Verwirrend ist die häufig gehörte Formulierung, dass die Partei 10 Prozent verloren habe. Sind das jetzt 10 Prozent von 20 Prozent, also nur ein Verlust von 2 Prozentpunkten – von 20 Prozent auf 18 Prozent –, oder sind 10 Prozentpunkte gemeint? Wenn Sie sachlich informieren wollen, sprechen Sie in solchen Fällen besser von Prozentpunkten. Parteistrategen und Marketingleute können es aber besser....
Wettbewerbspolitik.org hat nicht zum Zweck, Stimmung gegen das Wettbewerbsrecht und Wettbewerbspolitik zu machen. Wettbewerbspolitik.org begegnet der wettbewerbspolitischen Rechtsetzung und dem Vollzug mit Skepsis. Eine Wettbewerbspolitik, die nichts nützt, ist volkswirtschaftlich und sozial nicht neutral, sondern schädlich. Es drohen Staatseingriffe, die aufgrund der Faktenlage und der Zielsetzung der Wettbewerbspolitik nicht gerechtfertigt sind (Regulierungsfehler 1. Ordnung) oder die Unterlassung von Eingriffen, wenn solche gerechtfertigt wären (Regulierungsfehler 2. Ordnung).
Dieses schmale Büchlein geht auf eine Rede zurück, die Sloterdijk am 15. November 2007 an der Universität Freiburg gehalten hat. Es bietet mehr als der Untertitel «Bemerkungen zu den deutsch-französischen Beziehungen seit 1945» verspricht. Skepsis ist zwar immer angebracht, wenn jemand mit einer Theorie grosse Teile der Geschichte erklären will. Aber: hier wird ein zentraler Gedanke formuliert und dann auf die europäische Staaten-Geschichte seit Napoleon und vor allem seit 1945 sehr erklärungsmächtig angewandt, mit kommentierten Ausnahmen und Sonderfällen.
Was ist das scholarium? Eine unabhängige Forschungs- und Bildungseinrichtung, die ausschließlich über das freiwillige Engagement von eigenverantwortlichen Bürgern finanziert wird. Als lernendes Unternehmen bietet es eine Alternative zu herkömmlichen Universitäten, Medien und Initiativen. scholarium bedeutet Gemeinschaft der Lernenden und ist das, was die Universität hätte sein können, aber nicht sein durfte. Im Gegensatz zum subventionierten Elfenbeinturm der Universitas magistrorum (Gemeinschaft der Intellektuellen) ist das scholarium ein lernendes Unternehmen, in dem bessere Wege werte- und sinnorientierten Schaffens praktisch erkundet und theoretisch reflektiert werden. Wir sind weder lebensfremde Theoretiker auf der Suche nach Macht und Anerkennung, noch unkritische Praktiker auf der Suche nach schnellem Geld und Aufmerksamkeit. Das scholarium bietet eine Orientierungshilfe für kritische Bürger und eine Bildungsalternative für junge Menschen, die der heutigen Blasenwirtschaft, aber auch ideologischen Versprechen misstrauen.
Wird der Staat zum Konkurrenten, fehlen meist Regeln der Fairness. Diese Erfahrung machen Gewerbebetriebe und KMU landauf, landab. Der Bund foutiert sich darum, öffentlichen Unternehmen klare Leitplanken zu setzen.
"Heute schlüpfe ich in eine andere Haut. Ich tue so, als sei ich Unternehmensberater. Die deutschen und die österreichischen Sozialdemokraten haben ein gemeinsames Problem. Die Nachfrage nach dem von ihnen angebotenen Produkt sinkt." - Gekonnte Polit-Satire. Es gilt zwar: eine Partei ist keine Firma, die Mitglieder sind keine Mitarbeiter und die Wähler keine Kunden. Martenstein kommt aber trotz dieser bewussten Fehlannahme erstaunlich präzise zu korrekten Ergebnissen.
Wenn in Wahlkämpfen bereits mehr Fake News geteilt werden als Nachrichten von etablierten Medien, gerät die Demokratie an ihre Grenzen. Ein Ordnungsruf.
Marion Gräfin Dönhoff (1909 - 2002) war Chefredakteurin und Mitherausgeberin der deutschen Wochenzeitung Die Zeit. Wer diese Frau nicht schon zu Lebzeiten gekannt, geschätzt und ihre Artikel verschlungen hat, den lädt die heutige Zeit leider ein, sie wieder und neu zu entdecken. «Leider» deshalb, weil ihre frühe, differenzierte Kritik an den modernen westlichen Gesellschaften spätestens jetzt voll verstanden werden sollte. Hier kritisiert jemand die Zustände, die nicht nur verstanden hat, wie eine Marktwirtschaft funktioniert, sondern auch wesentliche Anteile der Marktwirtschaft schätzt und behalten möchte. Die Kritik trifft vor allem den Wertezerfall. Die Antworten und Lösungen sucht sie in der Zivilgesellschaft und nicht in einfachen, direkten staatlichen Massnahmen.
Politiker geben Geld aus, das nicht ihnen gehört. Die Gefahr in dieser Konstellation liegt in der Masslosigkeit und Verschwendung. Die Schuldenbremse schiebt da einen Riegel.
Die Zahlen in der nachfolgenden linken Analyse sind eigentlich richtig. Was nicht erwähnt wird ist, dass langfristig diese relativ hohen Steigerungen bei den unteren Einkommen eben doch die absolute Ungleichheit massiv reduzieren werden - zumindest in den Staaten, deren Poltik dies zulassen. Und deshalb eben noch ein Kommentar zum letzten Punkt im Artikel: die erwähnten Staaten haben sich nicht gut entwickelt, weil sich die Wirtschaft im protektionistischen Modus zuerst etablieren konnte, sondern obschon sie die protektionistische Politik erdulden musste.
Die Altersvorsorge ist der wichtigste Teil unserer sozialen Sicherheit. Heute ist jedoch die Finanzierung und langfristige Sicherung aufgrund der immer älter werdenden Bevölkerung in Gefahr. Wir haben uns deshalb einem Ziel verpflichtet: Wir wollen unsere Renten sichern! Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir eine Initiative entwickelt. Diese fordert das Rentenalter 66 für beide Geschlechter und eine anschliessende Kopplung an die Lebenserwartung. Das gesamte System soll so reformiert und entpolitisiert werden, damit unsere Renten nachhaltig gesichert sind. -> Unterschreiben - Linken - Spenden - Weiterempfehlen!
Literaturnobelpreisträger Mario Vargas Llosa erklärt in dieser politischen Autobiographie, wie er selber vom Marxisten zum Liberalen geworden ist. Damit eignet sich das Buch besonders, um es Freunden links der Mitte zu schenken. Erklärtermassen lehnt er sich konzeptuell an einem berühmten Buch der Gegenseite an: «Auf dem Weg zum Finnischen Bahnhof» von Edmund Wilson (Finnischer Bahnhof -> St. Petersburg/Ankunft Lenin 1917). In diesem Werk wird die Entstehung der sozialistischen Ideen erklärt; ebenfalls lesenswert. In «Ruf der Horde» erklärt Vargas Llosa, verwoben in Portraits bedeutender Liberaler, die Ideengeschichte und Vielfalt des Liberalismus. Damit ist es ein sehr gutes Einstiegswerk für Personen, die sich noch nie vertieft mit liberalen Schriften auseinandergesetzt haben. Mit Hilfe dieses Buches hat man ein gutes Gerüst, um sich anhand von empfohlener und vorgestellter Literatur der Porträtierten gezielt weiter zu vertiefen.
Geld stellt das wohl wichtigste Instrument in der wirtschaftlichen und moralischen Entwicklung einer Gesellschaft dar: nachhaltig gedeihen kann eine Gesellschaft nur, wenn der Respekt vor dem Geld und vor seiner Unantastbarkeit gewahrt bleibt. Ohne das Geldmonopol wären solche gegen den Menschen gerichtete Entwicklungen erst gar nicht möglich. Das heutige Geldsystem braucht Konkurrenz. Im Zeitalter des Internet ergeben sich auch für einen Kleinstverlag wunderbare Möglichkeiten: die Verbreitung der Schriften in anderen Sprachen ist nicht nur ein Versuch, möglichst viele Menschen auf diese Thematik aufmerksam zu machen, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, Menschen aus anderen Erdteilen zu ermutigen, sich für die Sache der Freiheit und des ehrlichen Geldes einzusetzen. Aus diesem Grund finden Sie auch Hinweise auf in dieser Sache wertvolle Literatur von fremden Verlagen wie auch Hinweise auf interessante Webseiten. Für die eigenen Publikationen sind E-Books geplant.
The Citizen Lab is an interdisciplinary laboratory based at the Munk School of Global Affairs & Public Policy, University of Toronto, focusing on research, development, and high-level strategic policy and legal engagement at the intersection of information and communication technologies, human rights, and global security.
Bei aller berechtigten Kritik an Frau Merkel: dies ist sicher eine ihrer besten Reden. Bedenkenswertes und gut Formuliertes zu Freiheit und Verantwortung. "Durch die Wende hat man plötzlich erfahren können (...), wo es wirklich der Staat war, der unseren individuellen Stärken die Grenze setzte, und wo es in Wahrheit eigenes Unvermögen war", ... Für manchen aber blieb der "Staat als fast perfekte Entschuldigung für eigene Unzulänglichkeiten."
Als „Väter der Ordnungspolitik“ können die Begründer und führenden Vertreter der „Freiburger Schule der Nationalökonomie“ sowie verschiedene Vertreter der „Österreichischen Marktprozesstheorie“ gelten. Ausgehend vom klassischen Liberalismus und den negativen Erfahrungen mit der Laissez-faire-Wirtschaft haben diese Wissenschaftler das Konzept von einem „Ordnungsrahmen für marktwirtschaftliche Systeme“ entwickelt. Ihr Theoriegebäude wird daher auch „Ordo-Liberalismus“ genannt. Neben dem fundamentalen Beitrag Walter Euckens haben zum Ordo-Liberalismus insbesondere Franz Böhm und Hans Großmann-Doerth beigetragen, des weiteren auch die Berliner Wilhelm Röpke und Alexander Rüstow. Das gleiche gilt auch für den „österreichischen“ Ökonomen Friedrich August von Hayek. In den Arbeiten aller dieser Wissenschaftler steht das „Denken in Ordnungen“ im Vordergrund, wobei die Wirtschaftsordnung so gestaltet sein soll, dass der Wettbewerb und die individuelle Freiheit der Bürger geschützt werden.
Poverty, disease, hunger, climate change, war, existential risks, and inequality: The world faces many great and terrifying problems at the same time. It is these large problems that our work at Our World in Data focuses on. The world has the resources to do much better. And thanks to the work of thousands of researchers around the world who dedicate their lives to studying the world’s largest problems we often have a good understanding of them. But we believe that a key reason why we fail to achieve the progress we are capable of is that we do not make enough use of this existing research and data: the important knowledge is often stored in inaccessible databases, locked away behind paywalls and buried under jargon in academic papers.
Libra will nichts Geringeres, als die globale Währungsordnung auf den Kopf zu stellen. Was zuerst nach einem "nicht schon wieder" aussieht, erweist sich bei genauerer Betrachtung als durchdachtes Konzept, welches viele Nachteile der bisherigen Ansätze vermeidet. Haben Sie ein Auge auf diese neue Währung! Sehr gute Zusammenfassung von Avenir Suisse.
In einer Zeit, als grosse Würfe nicht nur möglich, sondern notwendig waren, hat mit Escher ein fähiger Mensch mit gutem Charakter wesentliche Leistungen für unser Land erbracht. Eine Lehre darf aus diesem Fall nicht gezogen werden: dass es einem Land gut tut, wenn eine einzelne Person so viel Macht in sich vereint. Das geht normalerweise nicht gut. Escher darf in diesem Sinn als einmaliger Glücksfall für die Schweiz zur richtigen Zeit angesehen werden.
Beate Uhse auf www.Schatten-Kabinett.ch ? So ein Skandal! Da sind wir ja mitten im Thema... . Leicht lesbar, Kindheit in einem Ostpreussen, wie es nie mehr sein wird. Kunstfliegerin, später im 2. Weltkrieg fliegt sie Kampfflugzeuge bis zum Düsenjäger Messerschmitt 262. Alleinerziehende, verwitwete Trümmerfrau, Firmengründung, Kampf für Liberalisierung in Gesellschaft und Wirtschaft und überraschende Parallelen zur heutigen Zeit.
Das politische System der Schweiz beruht auf einem fortwährenden Austausch zwischen Regierung und Volk. Dies stösst bei europäischen Spitzenpolitikern auf Argwohn.
Wenn man mit Gegnern der Marktwirtschaft über «Wettbewerb» diskutiert, werden von Liberalen sehr oft unnötige Fehler gemacht. Die nachfolgende Darstellung soll helfen, diese zu vermeiden. Alexander Rüstow: «Nur solange die unnachsichtliche Marktpolizei eines starken und unabhängigen Staates jede private Monopolbildung und jede Behinderungskonkurrenz ausschliesst, dient die Marktwirtschaft der automatischen Gleichschaltung von Eigennutz und Gemeinnutz, da nur in der vollständigen Konkurrenz sich niemand auf andere Weise als durch bessere oder/und billigere Belieferung der Abnehmer einen Vorteil vor konkurrierenden Anbietern verschaffen kann.»
Lenkungsabgaben täten Armen mehr weh als Reichen. Diese Fehlinformation torpediert das beste Mittel zum Umwelt- und Klimaschutz.
Während 2008 lediglich 1.635 Menschen in Bildungskarenz gingen, waren es 2017 mit 9.613 Beziehern fast sechs Mal so viele. Doch wer nimmt diese Form der Weiterbildung tatsächlich in Anspruch? Eine aktuelle Auswertung des AMS für die Agenda Austria zeigt, dass vor allem gut ausgebildete Menschen in Bildungskarenz gehen.
Ziel ist eine sichere, wirtschaftliche und ökologische Energieversorgung, die mit liberalen Mitteln erreicht werden soll. Zentrale Forderungen: 1. Saubere Aufgleisung und Verstärkung marktwirtschaftlicher Methoden (CO2-Abgabe); 2. Keine Subventionen; sondern Internalisierung der Kosten; 3. Staat sollte nicht aktiv in Technologiefragen oder Wirtschaftsstruktur eingreifen (Stichwort «Anmassung von Wissen»); 4. Abbau anderer Massnahmen (Vorschriften), welche zum Teil sogar hindernd (im Bereich Energiestrategie 2050/MuKEn); 5. differenziertes Ja zur Kernenergie
Der diesjährige Avenir Suisse Think-Tank-Summit hat die verschiedenen Aspekte von (Un-) Gleichheit beleuchtet. Mehr als 30 führende internationale Experten wurden nach Zürich eingeladen, um ihre Forschungen zu Fragen der Einkommens- oder Vermögensverteilung zur Diskussion zu stellen.
Aktuell wird wegen der Überlastung viel über die Förderung der Miliz gesprochen. Das Ideal von unabhängigen Persönlichkeiten, die neben ihrem Privatleben und Beruf ein politisches Amt wahrnehmen, ist heute tatsächlich in Frage gestellt. Damit verliert die Politik an entscheidender Stelle – im Parlament – das Wissen und die Erfahrung von vielen Personen aus allen möglichen Lebensbereichen und Wirkungsstätten. Auch die Bürgernähe der Politiker leidet. ... man sollte eine einheitliche, zeit-, aufwand- und kommissionsunabhängige Spesenpauschale einführen
Ein EU- Bundesstaat scheitert am Fehlprojekt „Wohlfahrtsstaat“, bzw. „Daseinsvorsorgestaat“, das einen Prozess der Zentralisierung, Bürokratisierung, Etatisierung, sozialer und ökonomischer Kontrolle, der Sozialisierung und auch der Abschottung gegen aussen voraussetzt, der sich nicht einmal auf nationalstaatlicher Ebene nachhaltig aufrechterhalten lässt.
Learn Liberty is your resource for exploring the ideas of a free society. We tackle big questions about what makes a society free or prosperous and how we can improve the world we live in. We don’t have all the answers - but we’ve got a lot of ideas. By working with professors from a range of academic disciplines and letting them share their own opinions, we help you explore new ways of looking for solutions to the world’s problems.
Der Autor, Oliver Diggelmann, ist Professor für Völker- und Staatsrecht an der Universität Zürich. Sein Buch «Völkerrecht. Geschichte und Grundlagen mit Seitenblicken auf die Schweiz» ist ein notwendiges Buch. Einerseits ist es kein billiges Plädoyer von und für Idealisten, andererseits wird vorhandene Unmenschlichkeit in der Welt weder ausgeblendet noch das Aushalten dieser Missstände als politischer Realismus gerechtfertigt.
Unternehmen in öffentlichem Besitz sind in zahlreichen Märkten aktiv, die auch ohne sie auskämen. Das schadet ihren privaten Konkurrenten, letztlich aber auch den Kunden und den Steuerzahlern.
Welche Aufgaben sollten staatsnahe Betriebe und welche sollten private Anbieter wahrnehmen?
Nachfolgend wird eine Gesprächsstrategie erklärt, welche hilft, linke Anliegen in Richtung «Mehr Staat» zu bodigen, auch aus wissenschaftlicher Sicht Sinn ergibt und berücksichtigt, dass das normale Publikum keine Ahnung von Klassik, Neo-Klassik, Marx, Monetarismus, Fiskalismus, angebots- oder nachfrageseitiger Politik, Keynesianismus oder der österreichischen Schule der Nationalökonomie hat (Nebenbemerkung: heutige Ökonomen kennen das leider auch nicht mehr, da die Ideengeschichte kaum mehr gelehrt wird).
Nein, dies ist keine Forderung von Schatten-Kabinett.ch, sondern alltäglicher Wahnsinn. Es geht hier auch nicht um die leider immer wieder auch in liberalen Kreisen von zupackenden Machern aufgestellte Forderung nach «Wirtschaftsförderung». Diese lehnen wir ab und bemerken hierzu lediglich, dass man allenfalls von der «Förderung von guten Rahmenbedingungen» sprechen sollte. Es geht hier und jetzt um eine viel differenziertere Sichtweise: Grosskonzerne sind durch Staatseingriffe im Vorteil gegenüber den KMU (Klein- und Mittel-Unternehmen). Warum und wo das alles der Fall ist, was die Folgen sind, wie man dagegen ankämpfen muss und wie man argumentieren sollte, davon handelt dieser kurze Aufsatz.
Kaum ein Politiker hat so systematisch gelogen wie Donald Trump. Nur schadet ihm das wenig. Im Gegenteil: Sein Stil macht weltweit Schule. Warum ist die Lüge ein so brauchbares Mittel in der Politik? Von Constantin Seibt
Um sich ein Urteil bilden zu können, wie hoch die eigenen Steuern und Abgaben sind, muss man erst einmal wissen, welche Beiträge abgeführt werden. Vielen Arbeitnehmern ist dieser Umstand nicht bekannt, weil in den allermeisten Fällen auf dem Lohnzettel jener Teil der Abgaben nicht klar ausgewiesen wird, die der Arbeitgeber direkt an den Staat zahlt.
In der Schweiz ist es in der Vergangenheit vorgekommen, dass die SP der FDP empfohlen hat, wie sie sein soll. Das führte dann zur abschätzigen Formulierung: «Freisinnig, wie es der SP gefällt». Drehen wir doch mal den Spiess um. In Anbetracht zusammenbrechender sozialdemokratischer Parteien und in die Bedeutungslosigkeit absinkender Gewerkschaften in Europa: was sollte zwingend eine neue Sozialdemokratie beachten? Man sollte sich nicht gegen den ökonomischen Hausverstand stellen. Ein paar konkrete Punkte
This week we celebrate the 30th anniversary of Margaret Thatcher’s famous ‘Bruges Speech,’ where she put forward her vision for the future of Europe. In our new study 30 years after Bruges: Margaret Thatcher’s Vision for Europe Revisited, we have looked at what we can still learn from the former British Prime Minister. Careful: the word "federalism" is used in the anglosaxon way and not in the swiss tradition - so the other way round.
Wer an der öffentlichen Diskussion teilnimmt, weiss oft nicht, dass er sich an strenge Gesetze halten muss. «Weder Masern noch Zika-Erkrankungen werden von einem Virus verursacht», schrieb ein Leser in einem Meinungseintrag. Jedenfalls sei dafür kein Beweis vorhanden. Das hätten das Oberlandesgericht Stuttgart (Aktenzeichen 12 U 63/15) und ein «brisantes Urteil» des deutschen Bundesgerichtshofs BGH aus dem Jahr 2016 (I ZR 62/16) bestätigt. Die Pharmaindustrie würde «kuschen», weil sie diese Tatsachen nicht zur Kenntnis nehmen wolle, so der öffentlich verbreitete Vorwurf des Lesers.
Weshalb diese Artikelbesprechung? 1. Wir erfahren viel über den Seelenzustand der Gesellschaft Österreichs in der Zeit des Ersten Weltkrieges. 2. Es wird eindrücklich und allgemein die Frage der Schuld eines Volkes an grossen Verbrechen und Entgleisungen einer Nation klar negativ beantwortet. Dies kann aber nicht die ganze Antwort sein, denn: Den Einsatz für eine offene Gesellschaft, in der Kritik möglich ist, für Freiheit und Verantwortung, für die Werte der Aufklärung, kann man von allen Einzelpersonen einfordern, die im öffentlichen Raum aktiv sind. 3. Wenn man diesen Artikel gelesen hat, kann man aktuelle Nachrichten vor allem aus Kriegsgebieten besser interpretieren, in denen Bilder und Filme von Kriegsfreiwilligen und von Kriegsbegeisterung gezeigt werden. Adler schaut eiskalt, ohne Romantik, genauer hin, erklärt die organisatorischen und psychologischen Mechanismen, welche am Werk sind.
2018 wurde in Weimar auf den Hayek-Tagen das 20-jährige Jubiläum der Hayek-Gesellschaft gefeiert. Aus diesem Anlass wurde auch ein Film angefertigt, der die Geschichte, Arbeit, Ziele und die Menschen der Gesellschaft zeigt.
Kulturpolitik ist für Liberale etwas vom Schwierigsten, was man sich überhaupt vorstellen kann, vor allem in Europa. Deshalb gibt es hier keine zwingenden, stringent hergeleiteten, Standpunkte. Es sind eher Leitplanken, Bausteine, eine Richtschnur für Kompromisse, eine geordnete Kaskade von Prinzipien, damit man dann einen guten Kompromiss findet.
Dieser Artikel fasst die meisten Probleme der Entwicklungshilfe zusammen: "Ausländische Hilfsgelder versickern gerade in Afrika oft im Sand. Sie können sogar schaden, die Korruption anheizen, die wirtschaftliche Entwicklung hemmen und diktatorische Regime zementieren."
Die Agenda Austria hat mit Daten der OECD die Lohndifferenz der österreichischen Durchschnittsverdiener (ca. 46.000 Euro Jahresbruttogehalt für ganzjährig Vollzeitbeschäftigte) berechnet. Unter der Annahme, dass ihre Arbeitsleistung so belastet wäre wie die der Iren, könnten sie sich monatlich über fast 1.000 Euro netto mehr freuen. Es gibt auch den Vergleich zur Schweiz und Deutschland.
Wie erkennt man gute Kunst? Eine höhnische Beschreibung des linken Kunstverständnisses könnte sein: "Kunst wird erst dann wirklich gut, wenn sie staatlich subventioniert wird - durch den Akt der öffentlichen Subventionierung wohlbemerkt!", oder "Gute Kunst interessiert niemanden, das aber eindrücklich.". Aber in der Tat: gute Kunst ist schwer zu beschreiben. In diesem lesenswerten Artikel versucht es jemand andersrum...
Die Unterschätzung der Lohnnebenkosten des Arbeitgebers verzerrt das Bild der Arbeitnehmenden und erschwert dadurch sozialpolitische Reformen. Eine Streichung der «künstlichen» Unterscheidung zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmerbeiträgen würde zusätzliche Transparenz schaffen.
In vielen europäischen Ländern hat in den letzten Jahren die Erwerbsbeteiligung jenseits des Rentenalters stark zugenommen, wenn auch oft mit reduziertem Pensum. Ausschlaggebend für den Anstieg der Erwerbsquote dürfte aber die zunehmende Arbeitsmarktpartizipation der Frauen sein. Dies übt einen Effekt auf die Arbeitsmarktpartizipation der Männer aus. Da die Frauen länger arbeiten, bleiben ihre Partner ebenfalls länger erwerbstätig. Der Effekt ist erheblich.
Die Diskussion über Ungleichheit wird oftmals auf Grundlage von Momentaufnahmen geführt. Entscheidend ist aber vor allem die Dynamik über den ganzen Lebenszyklus hinweg. Jüngste Daten von Eurostat geben einen Eindruck zur Situation in der Schweiz.
Ins Minus gedrückte Zinsen stellen ein Experiment mit ungewissem Ausgang dar. Fest steht jedenfalls, dass die ultraexpansive Geldpolitik der Zentralbanken unrentable Unternehmen am Leben erhält, gewaltige Verteilungseffekte zur Folge hat und die Verschuldungsprobleme verschärft. Auch den Sparern und Pensionskassen setzen die Tiefstzinsen arg zu. Pascal Hügli zeigt in einem aktuellen LI-Paper auf, dass Märkte zunehmend von Entscheidungen der Zentralbanken abhänig geworden sind und inwiefern Negativzinsen nicht nur Kapital vernichten, sondern auch strukturelle Reformen verhindern.
Das Gesetz über die berufliche Vorsorge spiegelt immer noch eine «Normbiografie» aus den 70er Jahren. Doch unsere Lebensentwürfe sind im privaten wie im beruflichen Umfeld vielfältiger geworden. Mehr Individualisierungs-Möglichkeiten drängen sich auf. Letztere sind auch der beste Garant gegen eine schleichende Überführung der 2. Säule ins Umlageverfahren.
Die Verteilung der Einkommen in der Schweiz ist stabil. Trotzdem werden auch die bestehenden, verhältnismässig geringen Unterschiede negativ bewertet. Zu Unrecht. Von der Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat das Bundesamt für Statistik vor ein paar Monaten aktualisierte Zahlen zur Verteilung der verfügbaren Einkommen in der Schweiz publiziert. Sie hätten das Potenzial gehabt, die teilweise aufgebauschte Verteilungsdebatte in eine andere, gehaltvollere Richtung zu lenken als die üblichen Polemiken. Nicht, weil sie besonders spektakulär gewesen wären – ganz im Gegenteil: Sie sind so langweilig, dass sie sich kaum attraktiv darstellen lassen und sich auch nicht allzu viel dazu sagen lässt. Aber, gerade weil das so ist, müssen sie gezeigt werden. Lassen Sie sich langweilen.
Nach der Einführung durch Dr. Gerhard Schwarz, machte Madeleine Sumption anhand der britischen Erfahrung deutlich, wie schwierig es ist, Kriterien für eine sinnvolle Zuwanderung aufzustellen. Reiner Eichenberger wies auf die Inkonsistenzen zwischen der Offenheit gegenüber europäischer und der Geschlossenheit gegenüber aussereuropäischer Zuwanderung hin und plädierte für eine Art "Kurtaxe" für Migranten.
Fortschritt und Freiheit sind eng miteinander verknüpft. Ohne Freiheit des Forschens und Suchens gibt es keine wirtschaftliche und gesellschaftliche Innovation. Freiheit führt zu Offenheit, Wandel und Fortschritt. In diesem Bewusstsein will die Progress Foundation zur Weiterentwicklung und Verbreitung freiheitlicher Ideen beitragen. Die Pfeiler einer freien Gesellschaft sind für sie der Wettbewerb, das Privateigentum, die Selbstverantwortung und die soziale Verantwortung.
„Länder und Gemeinden sollten selbst mehr Steuern eigenständig einheben können. Denn wer sich um seine Einnahmen selbst kümmern muss und sie nicht einfach aufs Konto überwiesen bekommt, tendiert dazu, mit dem Geld der Bürger sorgfältiger umzugehen“, so Agenda Austria-Ökonomin Monika Köppl-Turyna.
Carlo Strenger zeigt in diesem sehr kompakten und kurzen Essay von gut 90 Seiten auf, wie die politische Korrektheit aufsteigen konnte, welche Fehlüberlegungen ihr zugrunde liegen und wie wir uns in Auseinandersetzungen verhalten sollten. Gut erklärte Theorie, gefolgt von umsetzbaren Handlungsanweisungen – ein Muss für alle aktiven liberalen Politiker (und Politikerinnen).
Für die Wissenschaft steht fest, dass der vom Menschen verursachte CO2-Ausstoss das Klima auf der Erde in relevantem Mass beeinflusst. Selbst wenn dies bestritten wird, ist die unten vorgeschlagene Lösung kostengünstiger bei gleichem Resultat und damit auch für Skeptiker der Klimaänderung relevant. Die drei Themenfelder Energie- und/oder Elektrizitätsverbrauch («2000 Watt-Gesellschaft»), Endlichkeit von fossilen Energieträgern und Reduktion des CO2-Ausstosses sind eng miteinander verknüpft. Leider werden sinnvolle Ziele und die eingesetzten Mittel manchmal miteinander verwechselt und aktuell sinnvoll eingesetzte Mittel werden mit der Zeit zum reinen Selbstzweck. Bei genauer Betrachtung und einer Korrektur der jetzigen Politiken in diesem Bereich könnte man die gleiche anvisierte CO2-Reduktion bei kleinerem ökonomischem Aufwand erreichen. Alternativ könnte man bei gleichem ökonomischen Aufwand den CO2-Ausstoss viel stärker und schneller senken.
Theoretisch ist es klar: wenn die Zinsen genug stark und schnell sinken, kann man trotz stark wachsender Verschuldung immer noch sinkende Zinszahlungen haben - und zwar in absoluten Zahlen. Dass dieses theoretische Szenario auch praktisch erreicht werden kann, beweist exemplarisch Österreich...
Wenn man die nationalen Grenzen durch die europäischen ersetzt, zählt fast ein Drittel der Österreicher zur oberen Mittelschicht. Die Armutsgefährdungsquote sinkt auf 5,1 Prozent.
In den öffentlichen Haushalten ist pünktlich im Dezember ein interessantes Phänomen zu beobachten: Die staatlichen Ausgaben schnellen im letzten Monat des Jahres regelrecht in die Höhe. In der Literatur wird der Ausgabenrausch gegen Jahresende als „Dezemberfieber“ bezeichnet.
Der Schweizer Monat erscheint seit 1921 ununterbrochen in Zürich und sieht sich in der Tradition des Liberalismus. Hier erhalten Sie hochstehende Hintergrundinformationen, Reflexion und Erkenntnisgewinn statt billige News.
"Kluge Kontrollen von Handel und Migration sind notwendig", meint Tobias Straumann. Und solch ein Artikel auf Schatten-Kabinett.ch? Straumann ist kein Bindestrich-Liberaler oder verkappter Sozzi, sondern ein echter Liberaler und dieser Artikel ist notwendig zur Horizonterweitung und historischen Einordnung. Wir müssen die Globalisierung politisch absichern und nicht den senkrechten Untergang zelebrieren, stolz und stur an der reinen Lehre festhaltend, während die Linken und Interessenvertreter die Globalisierung beenden.
Dieser Artikel erklärt mit Schwerpunkt Finanzwelt die in den westlichen Wohlfahrtsstaaten aktuell wirksamen Mechanismen, welche dazu führen, dass die Staatsquoten immer weiter wachsen und welche unmöglichen Schritte unternommen werden, diesen Apparat zu finanzieren. Zwei ergänzende Bemerkungen von unserer Seite: die vielen jungen Menschen, die beim Staat arbeiten wollen, suchen nicht zwingend Sicherheit, sondern wollen zum Teil Gutes tun und sehen fälschlicherweise den Staat als Ort, wo sie dies verwirklichen können. Liberale sollten einerseits die positive Wirkung des Staates kritisch hinterfragen und gleichzeitig aufzeigen, wie privates, freiwilliges Milizengagement vielfach besser wirkt. Weiters kann man bei der Besteuerung von Unternehmen durchaus die berechtigte Frage stellen, weshalb Firmen als Firmen überhaupt besteuert werden sollten.
Am Mittwoch den 22. November 2017 hat das Parlament der Stadt Zürich das Postulat «Durchführung eines Pilotversuchs mit dem Bedingungslosen Grundeinkommen» angenommen. Man kann, und soll auch, diese Vorlage mit ökonomischen, finanz- und sozialpolitischen Argumenten bekämpfen. Wichtiger ist hingegen, dass wir den Kampf auf dem gegnerischen Gebiet selber führen, weil Wilhelm Röpke (v.a. «Jenseits von Angebot und Nachfrage») uns mit sehr guten Argumenten und Formulierungen ausgestattet hat. Sprechen auch wir Liberalen doch mal von Menschenwürde, vom Menschenbild und der Würde der Arbeit. Gemeinderat Christoph Luchsinger (FDP) argumentierte genau so: Wenn die Linken ein bedingungsloses Grundeinkommen einführen wollen, ist das auch eine Beleidigung und Geringschätzung, ja eine grenzenlose Verachtung der Arbeitnehmer und ihrer Tätigkeit und Anstrengung.
Zum Begrifflichen: verwenden Sie besser Non-Zentralismus, weil Föderalismus im Ausland zum Teil ganz anders verstanden wird. Non-Zentralismus ist ein-eindeutig. Grundsatz: Probleme optimal privat lösen; sonst Gemeinde; sonst Kanton; sonst Bund. Subsidiaritätsprinzip: auf der tiefstmöglichen Stufe lösen; erst wenn untere Stufe nicht mehr befriedigend lösen kann weiter oben – leider schwammig; im Zweifel tiefer. Schauen Sie auch, was für Leute für die Zentralisierung sind.
In der Schweiz waren die Einkommen in früheren Generationen nicht gleichmässiger verteilt als heute. Wenn sich in den letzten Jahren etwas verändert hat, dann könnte man von einem Trend zu einer Reduktion der Ungleichheit sprechen. Für einen Anstieg gibt es in den gesichteten Daten zur Einkommensverteilung keine Hinweise.
Wir Liberalen haben ein Faible für technischen Fortschritt und Innovation. Dazu gehören sicher auch bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten. Schnell kommt der Gedanke auf, dass es doch sehr effizient wäre, wenn wir überall bargeldlos unterwegs sein könnten. In Anlehnung an die früher betriebene Standardisierung bei Münzen, Massen und Gewichten, haben doch auch bargeldlose Zahlungsmöglichkeiten gewaltige Vorteile. Das ist in der Tat unbestritten. Heikel ist der Zwang zu bargeldlosem wirtschaften und deren staatliche Förderung. Als Liberale wollen wir grundsätzlich, dass Privatpersonen und Unternehmen sich frei entscheiden können, wie eine Schuld beglichen wird. Die drei Fragen bleiben, ob ....
Gute Neuigkeiten! Der Unterschied zwischen den Einkommen, die Menschen in verschiedenen Ländern rund um den Globus zur Verfügung haben, schrumpft:
Im Zuge von E-Government werden gewaltige Fortschritte und Umbrüche in der Anwendung der IT realisiert werden. Die Verwaltungsprozesse können in Zukunft dank Digitalisierung massiv verschlankt werden. Dies geschieht alles ohne Leistungseinbusse und ist damit keine politische Frage, sondern nur noch eine Frage der effizienten Verwaltungsführung. Diese Fortschritte und Einsparungen fallen zudem laufend jährlich nach und nach an. Die Gefahr ist gross, dass diese Einsparungen danach in der allgemeinen Verwaltung versickern oder für neue Staatsaufgaben benutzt werden. Dies darf nicht passieren. Aber dafür muss man rechtzeitig Gegensteuer geben. Richtig und rechtzeitig genutzt, eröffnet E-Government bei der allgemeinen Verwaltung die Chance zu nachhaltigen Ausgabenreduktionen. Dann können auch die Gebühren und Steuern gesenkt werden. Die Argumentation muss folgendermassen sein:
Für die Agenda Austria ist klar: Ein Land mit solch hervorragenden wirtschaftlichen Voraussetzungen wie Österreich muss in der Gruppe der 10 wettbewerbsfähigsten Wirtschaftsstandorte der Welt zu finden sein. Dass das kein Ding der Unmöglichkeit ist, zeigen andere, durchaus mit Österreich vergleichbare Länder vor. Etwa die Schweiz, Schweden und die Niederlande.
"Wenn wir 2 % Teuerung haben, dann kann die Verwaltung auch 2 % mehr Gelder verlangen. Haben wir eine negative Teuerung, so wird man diese erst mit wieder positiven Teuerungswerten verrechnen, aber nicht sofort berücksichtigen." So lautet eine gängige Lehrmeinung. Die Lage ist wesentlich komplizierter und ermöglicht weitere massive Sparmöglichkeiten und Argumente für verantwortungsbewusste Finanzpolitiker!
Dies ist ein Vortrag, welcher zur Liberalismusschulung eingesetzt werden kann. Dauer etwa 1 Stunde, interaktiv. Sie können mich kontaktieren, wenn Sie das Word-Dokument haben wollen und darauf basierend einen eigenen Vortrag machen wollen. Am Besten gibt man den Vortrag zu Beginn allen ab.
In dieser Biographie zeichnet Hans Jörg Hennecke erstmals das kämpferische und leidenschaftliche Leben eines Mannes nach, der sich stets als ein Fels in der Brandung verstand: Wilhelm Röpke, Ökonom und Kulturkritiker. Kleine Empfehlung: dieses Buch liest man optimal, nachdem man "Das Mass des Menschlichen - Ein Wilhelm Röpke Brevier" gelesen hat.
Wann, wie und wieso sollen die Liberalen Gesetze befürworten und deren Durchsetzung fordern und wann diese auf demokratischem Weg bekämpfen. Philosophisch liegt das Problem darin, dass es aus liberaler Sicht zwei Arten von Gesetzen gibt. Wenn man dem französischen Philosophen Claude-Frédéric Bastiat (1801-1850) folgt, geht die Argumentation folgendermassen:
Der Ökonomie-Nobelpreisträger Milton Friedman (1912–2006) ist neben John Maynard Keynes der einflussreichste Ökonom des 20. Jahrhunderts. Er entwickelte die Quantitätstheorie des Geldes weiter; auf ihn geht der sogenannte Monetarismus zurück. Im Mittelpunkt seiner Veröffentlichungen standen die Themen des klassischen Liberalismus: schlanker Staat, individuelle Freiheit und Marktwirtschaft. Darüber hinaus gab er Anstösse zur praktischen Sozial- und Bildungspolitik. Seine Thesen beeinflussten Ronald Reagan, Margaret Thatcher und die Deutsche Bundesbank. Durch seine populären Bücher und TV-Auftritte – er konnte komplexe Sachverhalte allgemeinverständlich und nachvollziehbar darstellen – wurde er auch einem breiten Publikum bekannt. Mit der Finanz- und Eurokrise gewinnen Friedmans geldpolitische Positionen an Aktualität und helfen, die gegenwärtigen Debatten über Zentralbanken und Geldstabilität zu verstehen.
Auf Englisch. Was bei Milton Friedman immer beeindruckt ist, dass er die Fragen versteht und allen Ernstes darauf eingeht - seltene Eigenschaft von politischen Kämpfern. Gibt/gab es Staatsformen, in denen vor allem Private über die Produktion entscheiden? Ist es nicht besser, wenn der Staat wichtige Werturteile fällt? Beamte geben ja auch ihr Geld aus und beleben damit die Produktion?
Auf Englisch; Milton Friedman wird konfrontiert mit der Frage, wie er auf ungleiche Verteilung, Armut, Gier, fehlende Tugenden im Kapitalismus antwortet - er antwortet!
Freiheit ohne Marktwirtschaft oder Kapitalismus kann es nicht geben, weder persönliche noch dauerhaft politische Freiheit. Sozialismus – auch der 'weiche' Sozialismus des Interventions- und Wohlfahrtsstaates – ist mit einer Gesellschaft freier Menschen unvereinbar und muss früher oder später scheitern. Dass und warum die Freiheit der Menschen und Märkte die unendlich viel bessere Idee ist als jede Form des Kollektivismus, Etatismus, Sozialismus und Interventionismus, das beweist Mises in unzähligen Publikationen. Das Mises-Brevier soll die faszinierende Welt dieser besseren Ideen einem breiteren Publikum erschliessen.
Verdankenswerterweise hat das Mises Institute dieses Werk als pdf kostenlos online gestellt.
Verdankenswerterweise hat das Mises Institute dieses Werk als pdf kostenlos online gestellt.
Verdankenswerterweise kann man das ganze Buch hier herunterlanden. Radikal und anwendungsorientiert.
Freiheit und Selbstbestimmung rücken in überbesteuerten und -regulierten Staaten in relativ weite Ferne, zumal politische Mehrheiten sich in immer mehr Lebensbereiche der Bürger einmischen. Eine mögliche Alternative zeigte Titus Gebel in einem LI-Gespräch auf: jene privater Städte. Diese wären herkömmlichen Staaten aus verschiedenen Gründen überlegen. Unter anderem bestechen sie durch eine höhere Rechtssicherheit, weil die Beziehung zwischen Bewohner und Betreiber der Stadt nicht durch einen fiktiven Gesellschaftsvertrag, sondern durch echte, freiwillige Verträge geregelt wird, die nicht einseitig abgeändert werden können.
Die Hochstilisierung von Anspruchsrechten zu «Menschenrechten» führt zur Gefährdung und Verdrängung von Abwehrrechten, auf welche die westliche Zivilisation fusst. Individuelle Abwehrrechte, also das Recht auf Unversehrtheit von Körper und Eigentum, mussten im Laufe der Geschichte mühsam erstritten und erkämpft werden. Sie sind der Schlüssel zu einer friedlichen und freien Gesellschaft, welche prosperiert und den Lebensstandard breiter Bevölkerungsschichten anzuheben vermag. Diese ursprünglichen Menschenrechte geraten allerdings zunehmend unter Druck. Indem die Menschenrechts-Definition unter dem Einfluss des erstarkten Sozialdemokratismus im 20. Jahrhundert kurzerhand umgewandelt wurde und neu auch Anspruchsrechte und kollektive Rechte umfasst, wird ein Spagat gemacht, der letztlich dazu führt, dass Abwehrrechte relativiert und verdrängt werden. Verheerend wirkt, dass dieser Widerspruch in die UN-Menschenrechtscharta und in diverse nationale Verfassungen eingeflossen ist und dort eine schädliche Wirkung entfaltet. Es ist daher von entscheidender Bedeutung, herzuleiten und festzulegen, welche Rechte tatsächlich dem Gebot der Universalität genügen und damit als «Menschenrechte» charakterisiert werden können. Die Besinnung auf echte Menschenrechte, verstanden als Abwehrrechte, ist letzlich der einzige Weg zu einer friedlichen und freien Gesellschaft, zumal diese implizieren, dass der Austausch von Ideen, Gütern und Dienstleistungen zwischen Menschen auf freiwilliger Basis und ohne die Anwendung von Zwang und Gewalt stattfinden muss.
«Wilhelm Röpke heute - Zur Aktualität des grossen liberalen Ökonomen und Publizisten»; Pierre Bessard (Hrsg.); Wilhelm Röpke (1899-1966) gehört zu den herausragenden liberalen Ökonomen des 20. Jahrhunderts. Weniger, weil er bahnbrechende Theorien entwickelt hätte, sondern weil er das Paradebeispiel des engagierten und couragierten Sozialwissenschaftlers darstellt. Während dreier Jahrzehnte spielte er eine entscheidende Rolle in seiner Wahlheimat, der Schweiz — die er in vielerlei Hinsicht als das ideale Land ansah — sowie im Nachkriegsdeutschland bei der Verteidigung der freien Marktwirtschaft, die in einem Rechts- und Wertesystem eingebettet sein soll. Seine Erkenntnisse basierten vornehmlich auf der freiheitlichen Schule der Nationalökonomie in der Tradition vor allem von Ludwig von Mises, seinem «Meister und Freund».
Die internationale Vernetzung der Unternehmen steigt, und viele Exportprodukte beinhalten importierte Vorleistungen. Dies federt mitunter die Folgen des starken Frankens ab. Der einfache Zugang zu Importen ist grundsätzlich auch für die Exportwirtschaft wichtig. .... Unsere Exportbranche ist auf eine möglichst einfache Beschaffung ausländischer Komponenten so angewiesen wie auf den ungehinderten Zugang zu den globalen Absatzmärkten. Nur so können im Inland Wertschöpfung generiert und damit auch Arbeitsplätze erhalten und ausgebaut werden.
In der Schweiz ist die direkte Demokratie eine heilige Kuh. Kritik am politischen System prallt ab. Auch auf EU-Ebene setzt man immer mehr auf die Ausweitung der Volksbeteiligung bei politischen Entscheidungen. Die Demokratie wird jedoch überbewertet. Um es in den Worten Churchills zu sagen: «Die Demokratie ist die schlechteste aller Regierungsformen, mit der Ausnahme aller anderen, die von Zeit zu Zeit ausprobiert wurden.» Churchill ignorierte dabei allerdings, dass die Alternative zur Demokratie und seinen kollektiven Mehrheitsbeschlüssen nicht ein autoritäres System sein muss, sondern im Gegenteil auf individueller Selbstbestimmung, auf Vertragsfreiheit und geschützten Eigentumsrechten basieren könnte.
"Es hat alles keinen Sinn mehr, da mittlerweile mehr als 50 % der Leute vom Staat direkt oder indirekt abhängig sind und damit geht in einer Demokratie unweigerlich alles den Bach runter - beziehungsweise in Richtung von noch mehr Staat. Es bleibt die vage Hoffnung, dass wenn man den Staat «an die Wand gefahren hat», das Stimmvolk reumütig gleich dem Volk Israel nach wiederholtem Abfall vom wahren Glauben die Fehler doch noch erkennt und eine liberale Wende einleitet. Es ist besser, wenn man als Partei auf dieser schiefen Ebene keine Kompromisse eingeht, damit man dann als Erlöser unbefleckt die Bühne betreten kann." Es gibt eine Alternative zu dieser Einstellung - lesen Sie weiter.
Im ersten Teil wird aufgezeigt, wie aus liberaler Sicht das Wohnungswesen zu funktionieren hat. Dann werden diverse Eingriffe in die Eigentums- und Wahlfreiheit für Eigentümer, Vermieter und Mieter beschrieben und das «Wiener Modell» vorgestellt. Zu guter Letzt wird auf mögliche Auswege aus der verfahrenen Situation eingegangen.
Aus Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik: "Der Handel in andere Länder hat in der Schweiz einen hohen Stellenwert. Mit Russland haben Schweizer schon im 19. Jahrhundert regen Handel betrieben. Ein herausragendes Beispiel war der Schaffhauser Heinrich Moser, der in St. Peterburg eine kleine Uhrenmanufaktur gründete. Dank seinem Erfindergeist und seinem Fleiss stieg er bald zum grössten Uhrenfabrikant Russlands empor und beherrschte den gesamten Asienhandel. Zurück in der Schweiz baute er den berühmten Moser-Damm in Schaffhausen und trug massgeblich zur Industrialisierung seiner Vaterstadt bei."
Ein Bericht des SECO bestätigt, dass die Zuwanderung im Rahmen der Personenfreizügigkeit die ansässigen Arbeitskräfte ergänzte und nicht ersetzte. Die dadurch entfachte Dynamik der Wirtschaft war für alle ein Gewinn.
Die Entwicklung in der Schweiz beweist, dass es keine fixe Menge an Arbeit gibt, die aufgeteilt werden muss. Im Gegenteil: Mehr Beschäftigung generiert mehr Einkommen, was eine zusätzliche Nachfrage nach Arbeit auslöst. Doch die Digitalisierung – diese wichtige, wenn auch keineswegs einzige Quelle des Strukturwandels – wird den Schweizer Arbeitsmarkt trotzdem umkrempeln.
In diesem kurzen Artikel sollen aus liberaler Perspektive die Begriffe Ergebnisgerechtigkeit, Chancengerechtigkeit, Chancengleichheit, Regelgerechtigkeit und Chancenvielfalt genauer analysiert werden. Insbesondere erfährt die "Chancengleichheit" eine berechtigte Kritik!
Unsere Wirtschaftsordnung, die Marktwirtschaft, ist von Links und Rechts unter Druck. Dies ist umso erstaunlicher, als dass die Erfolge dieser Wirtschaftsordnung gerade in den letzten 40 Jahren historisch gesehen einmalig sind. Wir müssen uns überlegen, ob wir selber in Debatten vor breitem Publikum die Begriffe «Kapitalismus» und «Marktwirtschaft» benutzen sollten oder nicht. Vielleicht für viele überraschend, plädiere ich für ein klares Nein!
Politik wird oft mit Macht, Lüge, Intrige und dann mit Machiavelli in Verbindung gebracht. Dies ist nicht ganz falsch; es gibt aber grosse Missverständnisse. Der Machiavellismus ist nicht nur schlechte Moral, sondern sogar schlechte Politik ... Gerade das einzige, was ihn rechtfertigen soll, ist ihm auf die Dauer versagt: Der Erfolg!
Im Rahmen der Forschungsfreiheit darf in den Naturwissenschaften jede Theorie vertreten werden, welche den Daten nicht widerspricht. In den Politikwissenschaften ist man da liberaler: Sie können mit dem Wiener Modell des Wohnungswesens ein Modell als Erfolg verkaufen, obschon bei genauem Hinsehen fast alles dagegen spricht.
Bei der Beurteilung, inwiefern ein Land eine (internationale) Verschuldung tragen und abbauen kann, müssen ein paar Fragen geklärt werden.
Pilotversuch für Mobility Pricing: Avenir Suisse hat ein Konzept erarbeitet, bei dem die Versuchsteilnehmenden über ausgewählte Arbeitgeber rekrutiert werden. Der Vorschlag ist wichitg und löst einige Probleme. Weil heute für jede Änderung in der Politik eine Studie notwendig ist, sollte man so etwas durchführen. Eine Schwierigkeit ist das für Laien komplizierte Studiendesign. Eine gute Visualisierung des Konzeptes muss zwingend gemacht werden, sollte das Konzept breite Kreise ansprechen.
In Anlehnung an ein Bonmot des britischen Kriegspremiers Winston Churchill: Wir erhalten seit Jahren, wenn nicht Jahrzehnten, in erschreckendem Ausmass Anschauungsunterricht, dass die Politiker erstmal alles Falsche ausprobieren, bevor sie dann (hoffentlich) das Richtige tun. Aktuell versuchen die Notenbanken verzweifelt, Inflation zu schaffen. Dies ist der letzte Schritt einer langen Reihe von Fehltritten. Wenn liberale Politiker die Wahl haben, dann gilt: anstelle von Inflation bevorzugen wir höhere Schulden, anstelle von höheren Schulden bevorzugen wir höhere Steuern, anstelle von höheren Steuern bevorzugen wir vor allem eines: Ausgaben- und Steuersenkungen!
Wenn man in Zürich im Wohnungswesen politisieren will, muss man die Terminologie beherrschen (Kostenmieteformel, gemeinnnütziger Wohnungsbau, etc.). Getreu nach dem Grundsatz: "if you can't convince them, confuse them" haben die Linken ein Newspeak eingeführt, welches die asoziale Seite im stadtzürcher Wohnungswesen kaschiert. Das offizielle Dokument findet man im nachfolgendem Link - es ist von der Stadt Zürich! Zwei Empfehlungen vorweg: 1. anstatt die linke Terminologie mitzumachen, spricht man einfach zusammenfassend von "staatlich gestütztem Wohnungswesen" und 2. kurz zusammengefasst: 2/3 der Mieter müssen 1/3 der Mieter die Wohnung zwangsverbilligen (ein Traum für 1/3 – ein Albtraum für 2/3)
Wer Frankreich heute verstehen will, ist mit Claude Frédéric Bastiat (1801-1850) am Besten bedient. Hier finden Sie das Werk «Ce qu’on voit et ce qu’on ne voit pas, 1850» (Was man sieht und was man nicht sieht). Es ist oft wie in der Medizin: «fast immer so, dass die unmittelbare Folge günstig ist und die letztendlichen Folgen unheilvoll und umgekehrt», Beispiele gefällig: Es drohen Entlassungen –> Entlassungsstopp; Zu hohe Preise -> Preisstopp; Zu tiefe Löhne -> Mindestlöhne; Muss der Staat die Künste subventionieren?; Öffentliche Aufträge schaffen Arbeitsplätze; Maschinen vernichten Arbeitsplätze; Einfuhrzölle da Ausland zu billig. Zu all diesen populären Irrtümer - die es offenbar schon früher gab - gibt er die richtigen Antworten. Ein Muss für jeden aktiven, liberalen Politiker. Sie finden hier auch die Grundsatzauseinandersetzung, was Liberale durch das Gesetz geregelt haben wollen und was nicht.
Wilhelm Röpke ist in der heutigen Zeit für aktive liberale Politiker die ideale moralische Aufrüstung. Klare, einfache Sprache, Werturteile, viel Moral. Überlassen wir das Feld der Moral nicht den Linken! Wer diesen grossen Ökonomen gelesen hat, bedauert danach nur noch, dass er ihn nicht schon vor langer Zeit gelesen hat.
Die flankierenden Massnahmen (FlaM) wurden 2004 als Begleitmassnahme zur Personenfreizügigkeit eingeführt. Die Angst vor Lohndruck aus dem Ausland hat sich jedoch als weitgehend unbegründet erwiesen. Vielmehr haben die FlaM selbst negative Auswirkungen: Sie erschweren die Integration von Berufs- und Quereinsteigern, Tiefqualifizierten, Älteren und Flüchtlingen. Ein Rückbau der FlaM liegt im Interesse eines liberalen Arbeitsmarktes und derjenigen, die neu in den Arbeitsmarkt einsteigen wollen.
Schweizer Pioniere der Wirtschaft und Technik, Band 53: Drei Schweizer Wasserbauer: Conradin Zschokke (1842 - 1918) / Eugen Meyer-Peter (1883 - 1969) / Gerold Schnitter (1900 - 1987). Von Prof. Dr. Daniel Vischer, ETH Zürich, u. Dipl. Ing. ETH Niklaus Schnitter, Zürich. Gebundene Ausgabe – 1991
Die Wasser- und Kernkraft dominieren den heutigen Schweizer Strommix. Für die politische Diskussion über die zukünftige Ausrichtung ist es entscheidend, Vor- und Nachteile der einzelnen Stromerzeugungsarten anhand von verschiedenen Beurteilungskriterien zu kennen. Avenir Suisse hat dazu eine Übersichtstabelle zusammengestellt:
Privatisierungen können Milliardenbeträge in die Staatskasse spülen, die unweigerlich Begehrlichkeiten wecken. Um Verteilungskämpfen vorzubeugen, sollte von Zweckbindungen abgesehen werden. Die beste Lösung ist, Privatisierungserlöse direkt an die Bevölkerung zu verteilen. Im Artikel nicht explizit angesprochen wird der Königsweg der Kombination aus Schuldenabbau, verbunden mit der Reduktion der Steuern um die eingesparten Schuldzinsen.
Spätestens seit der Immobilienkrise in den 1990er-Jahren, als verschiedene Kantonalbanken staatlicher Rettung bedurften, müsste eigentlich klar sein, dass Staatsunternehmen keine risikolosen Goldesel sind. Trotzdem werden bis heute unhaltbare Argumente gegen Privatisierungen angeführt.
Um den Strukturwandel erfolgreich zu bewältigen, haben die Schweizer Bäcker verschiedene Strategien entwickelt: Die einen spezialisieren sich auf lokale Qualität. Andere setzen auf Grössenvorteile durch Filialisierung. Die traditionsreiche Zürcher Bäckerei Bertschi hat einen dritten Weg gewählt: Sie beliefert ausschliesslich Unternehmenskunden - und das sehr erfolgreich.
Wie gross ist in der Schweiz der Fussabdruck des Staates? Die Antwort zu dieser Frage hängt entscheidend davon ab, wo man die Grenze zwischen Staatlichem und Privatem legt. Eine kurze Übersicht zum besseren Verständnis.
Dr. Christoph Luchsinger alt Gemeinderat Stadt Zürich, Mitglied «Die Mitte» Kleinunternehmer: Gründer www.acad.jobs Universitätsdozent Mathematik Haben Sie Fragen, Feedback? Kontaktieren Sie mich. |
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